Die Alpine Wanderung von Erich ist ausgebucht. Er hat sie für Aktive ausgeschrieben; das Alter der Teilnehmerin und der sieben Teilnehmer reicht aber von 59 bis 75 Jahren, es ist also eher ein Seniorenanlass.
Die Gruppe ist gut vorbereitet und sehr ausgeglichen. Im Durchschnitt wandern wir täglich fast fünf Stunden, zuzüglich die üblichen Pausen. Wir steigen total mehr als 4800 m hinauf und ebenso viele Meter hinunter. Die gesamte Strecke misst 54 km. Dafür benötigen wir ca. 24 Std. reine Marschzeit.
Das Wetter meint es gut mit uns. Nur an einem Abend und in der folgenden Nacht zieht ein Gewitter über die Engstligenalp. Am nächsten Morgen lösen sich die restlichen Wolken rasch wieder auf.
Wir starten kurz vor 10 Uhr bei den Simmenfällen in Lenk. Um 14.15 Uhr erreichen wir den Ammertenpass und machen ohne Rucksäcke einen einstündigen Abstecher auf den Ammertenspitz, um dort die Aussicht zu geniessen. Schliesslich erreichen wir um 17 Uhr das Gasthaus Bärtschi auf der Engstligenalp.
Am zweiten Tag überqueren wir nach zwei Stunden den Chindbettipass, passieren den Tälligletscher und besteigen den Roten Totz. 5 ½ Stunden nach dem Start erreichen wir die Lämmerenhütte, wo wir Kameraden des KiBe-Lagers unserer Sektion treffen.
Am dritten Tag ist die längste Strecke zur Cabane des Violettes im Skigebiet von Montana geplant. Um 6.45 Uhr starten wir und erreichen nach 2 Stunden den Schwarzhornsattel (3005 m), den höchsten Punkt der Woche. Damit es für den Aufstieg keine Eisgeräte braucht, führt eine neue Route nicht mehr über den Gletscher sondern via die Felsen des NW-Grates des Schwarzhorns. Es hat dort zwei kurze Leitern, eine lange Treppe und eine Brücke. Alle ausgesetzten Stellen sind mit Seilen gesichert. Der weitere Weg durch das einsame Tal von les Outannes ist gut markiert. Immer wieder bestaunen wir die nahen Walliser Alpen, vom Furkagebiet bis zum Mont Blanc. Nach 6 ½ Std. reiner Marschzeit treffen wir um 14.15 Uhr bei der Cabane des Violettes ein.
Am vierte Tag folgt zur Erholung die kürzeste Etappe mit 600 m Steigung. Unter dem Rohrbachstein durch wenden wir uns der Pointe de Vatseret zu, wo wir beim Glacier de la Pleine Morte eine längere Pause einlegen und die Aussicht geniessen. Am Mittag erreichen wir via Weisshornlücke die Wildstrubelhütten. Am Nachmittag besuchen wir noch den Fuss des Rorbachsteins.
Am letzten Tag gönnen wir uns keine verlängerte Nachtruhe. Schon um 6.45 Uhr steigen wir zu den Rawilseen ab und stehen nach einer Stunde auf dem Tierbergsattel. Nun geht es nur noch abwärts via Rezligletscher—Seeli, Flueseeli und Rezliberg zu den Simmenfällen, wo wir um 12.15 Uhr eintreffen.
Die sehr kompetent organisierte und geführte Woche bleibt uns in guter Erinnerung. Wir bestaunten immer wieder die Flora und konnten Tiere (6 verschiedene Arten) beobachten. Wir danken Erich ganz herzlich.
Teilnehmer: Ruedy, Hansruedi, Hermann, Helmut, Joe, Barbara und Reynald
Tourenleiter: Erich Siegrist
Text und Bild: Hermann Weber
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