STW Saanenland 23.-28.2.2014
So: Gartenstrasse 7.15h. Nach dem Laden des VW-Bus, welchen wieder Hans Zürcher organisiert hatte, geht es mit ihm auch als Fahrer zügig los zu unserem Skitourenort Lauenen. Schon um 10h erreichten wir unseren Zielort. Hansueli Marti, unser seit Jahren bewährter Bergführer, erwartete uns schon und wollte raschmöglichst losgehen...der gestern gefallene Schnee sei jetzt noch ein Genuss. Also hopp in die Schuhe, Felle drauf und schon zottelten wir Richtung Trütlisbärg. Nach kurzem Aufstieg vergass man die Anreise und tauchte ab. Verschneite Tannen, tiefblauer Himmel, überall glitzerte es. Es roch nach Harz und frisch gefallenem Schnee. Gänsehaut der Freude zog sich über meinen Rücken. Meter für Meter stiegen wir an, jauchzende Abfahrer kreuzten uns und dann erreichten wir unser Tagesziel... genossen die Aussicht ...und stoben los !!!!! 850 HM Pulver pur !!!!
Mo: Um 8h war schon die ganze Gruppe im Bus platziert und wir fuhren bis ans Ende des Alpsträsschens, Beginn der Rothore-Tour. Uns erwartet ein herrlicher Tag. Wir stiegen über „glucksende“ Bäche. Durch leichten Tannenwaldbestand der Sonne entgegen, die langsam über das Rothore uns zublinzelte. Die weiten Alphänge boten ein genussvolles Ansteigen. Auf dem Gratweg zur Fürflue brannte die Sonne beachtlich. Die meisten unserer Gruppe bestiegen das Rothore. Die Abfahrt zum Auto war wie tags zuvor jauchzend schön. Das durstlöschende Bier musste noch warten, denn die immer wieder wichtige Barryvox-Übung stand noch auf dem Plan.
Di: Zuerst holten wir in Schönried Barbara, von Basel kommend, ab. Nochmals ein Traumtag. In Saanenmöser hat es einfach viel weniger Schnee als in Lauenen. Die Schneedecke ist hart und wir hoffen somit auf eine Sulzschnee-Abfahrt, zudem wir in einen Südhang einsteigen. Die Sonne heizt auf, aber der aufkommende Wind schafft Abkühlung. Auf dem Wannehörli bläst es dann kräftig. Wir bestaunen trotzdem die von Hansueli erklärte Aussicht. Mont-Blanc, Grand Combin, Jungfraugruppe, alle Grossen waren da. Dann die Abfahrt ... zuerst einbrechen, dann zögerliche erste Schwünge im Steilhang....juhu...es hält. Leichter Sulz auf harter Unterlage, jeder Ski-Tourengänger kennt dieses berauschende Abfahrts-Gefühl. Im Tale angekommen folgt das nächste Highlight: Hansueli lädt uns alle zu ihm in sein selbstrenoviertes Chalet in Gstaad ein, 5-jähriger feinster Gstaader Alp-Hobelkäse, Trocken-Fleisch und brickelnder Weisswein, wir sind einfach Glückspilze.
Mi: Es ist zwar bewölkt und es wurden Niederschläge gemeldet. Aber da wir in den Wald zur Hinderi Wispile einstiegen ist die Sicht eh gut. Traumhaft dieser Anstieg. Jeder Photograph könnte einige Neujahrs-Bilder schiessen. Haufenweise unberührter Pulverschnee lag zwischen den Tannen. Bei Chrine P.1659 hatte man gute Sicht auf Gsteig mit dem dominanten Gstellihorn. Beim Punkt 1859 kam der Vorschlag, die unberührten Hänge des Aufstieges zu kennzeichnen. Schnell war man abfahrtsbereit. Später erreichten wir dann mit Blick aufs Spitzhori den höchsten Punkt, die Walliser Wispile 1983m. Einmal mehr konnten wir mit grosszügigen Schwüngen zu Tale gleiten.
Do: Über Nacht hat es ca. 30 cm Neuschnee hingelegt. Sicherlich nicht mehr so pulverig wie am Sonntag. Hansueli und unser Tourenleiter Urs Hänggi legten uns eine perfekte Aufstiegsspur. Rürolisehore 2228m war unser Ziel. Der pizarre Giferspitz lässt grüssen. Die Abfahrt war spassig. Wegen dem schwereren Schnee gab es Köpfler und andere Einlagen. Zurück im Gasthof Geltenhorn stand ein Apéro für uns bereit, gespendet von Walter Locher, der leider für die Tourenwoche absagen musste. Vielen Dank!!
Fr: Letzte Tour und Heimreise: Über Nacht hat es noch einmal geschneit. Es ist warm. Wir steigen zum Tossestand auf. Mit den Stöcken sinkt man tief ein, der Schnee klebt. Der harmonische Aufstieg lässt mir Zeit zum Träumen über die fantastische Woche hier in Lauenen: Dass Tourenleiter wie Urs Hänggi mit Unterstützung vom Bergführer uns Senioren ermöglicht, solche Energie erhaltende Skitouren zu machen. An die grosszügige finanzielle Unterstützung des SAC für den Bergführer denken wir auch gerne. Das im alten Stil erhaltene Hotel Geltenhorn mit der aufgestellten jungen Crew und der köstlichen Küche, wir fühlten uns hier alle sehr wohl und gut aufgehoben........Aus dem Wald kommend zeigt sich die herrliche Kuppe mit dem Flurnamen Tossestand. Wir ziehen noch einmal die Bergwelt ein, nehmen die Felle ab, danken Hansueli für die tolle Tour und stechen in die Schneemassen. Die Könner ziehen davon, andere werden grösser wegen den Stollen auf dem Belag!!! Ich summe vor mich hin: „ Und inestäche, umeschloo, durezieh und abelooh.“ Um 13h war unser Bus geladen und Hans Zürcher fuhr uns sicher nach Hause. Lieber Hans, danke für deinen steten grossen Einsatz als Fahrer.
Hanny
⇐