Da es die Tage zuvor ziemlichen Neuschnee gegeben hatte, war ich voll motiviert auf drei schöne Skitourentage im Prättigau. Allerdings wurden aus den ausgeschriebenen drei Tagen leider nur noch zwei, was während der Tour auch unser Tourenleiter stark bereute! - Aber nun alles von vorne:
Als ich in Zürich in den Baslerzug umstieg war ich bereits das erste Mal überrascht, als ich nur zwei Teilnehmer (Alex & Jürg) vorfand. Mir wurde mitgeteilt, dass zwei Absagen gekommen seien und wir somit nur zu fünft sein werden. (Stefan & Simone reisten mit dem Auto an.)
In Küblis trafen wir dann auf die beiden Anderen wo wir ins Postauto stiegen, welches uns nach St. Antönien brachte. Die Stimmung war bereits zu Beginn super und vor allem das Thema Biwakieren [siehe Tourenbericht Stern-Skitour Lämmerenen, Route D(Plain Mortes
http://www.sac-angenstein.ch/cgi-bin/sac-angenstein/photo/index.cgi?action=view&album=Touren/Stern-Skitour_Route-D&language=de), Anm. der Red.] wurde praktisch den ganzen Tag immer wieder erwähnt.
In St. Antönien angekommen sahen wir aus dem Nebel bereits etwas blauen Himmel und wenig später kamen auch die ersten Sonnenstrahlen zum Vorschein. Dies motivierte uns natürlich sehr, da wir aufgrund des schlechten Wetterberichtes für Samstag mit der Sonne nicht gerechnet hatten. Sofort machten wir uns auf die Ski um Richtung Schafberg loszugehen. Im schönsten Pulverschnee (ca. 30cm) zogen wir vor allem im höheren Bereich die ersten Spuren in die Landschaft und freuten uns bereits auf die stiebende Abfahrt. Ein kurzer Gipfelhalt mit Foto und los ging's, zwar nicht direkt in die steilsten Hänge, da die Lawinengefahr immer noch auf Stufe erheblich gemeldet war, aber dennoch konnten wir einige schöne Hänge entjungfern.
Wenig später im gemütlichen Berghaus Partnun angekommen, gab es die Möglichkeit im Jakusi hinter dem Haus ein heisses Sprudelbad zu geniessen, oder man genoss ganz einfach die nette Gastfreundschaft mal nicht in einer SAC Hütte, sondern in einem bewirteten Gasthaus.
Nach dem feinen Nachtessen diskutierten wir diverse Skitourenvarianten für den morgigen Tag. Rotstock mit Abfahrt nach Oesterreich, Sulzfluh, Jäggishorn oder doch lieber das Chrüz von St. Antönien..? Da die Lawinensituation sich nicht veränderte, wählten wir die ‚Soft-Variante’ über Spitzenbüel, Hasenflüeli und mit Schlussanstieg auf den Eggberg. Dies hiess alles in allem drei Mal anfellen und ca. 1400 Höhenmeter zu bewältigen. Ziel war spätestens den 17.00 Uhr Bus in St. Antönien zu erreichen. An diesem Wochenende wurde uns noch eine Stunde weggenommen, da hiess es früh zu Bett, damit wir diese wieder einholen konnten.
Der Sonntag ist schnell erzählt. Nach einem genussvollem Frühstück starteten wir bei Tagesanbruch Richtung Spitzenbüel, genossen die wunderbare Südabfahrt, fellten auf, stiegen zum Hasenflüeli auf, welches wir im Schlussanstieg ohne Skis durch ein schmales Couloir erreichen mussten. Danach kam eine kurze Diskussion, ob wir doch noch den Eggberg mitnehmen sollen, aber dies war schnell entschieden, da es ja erst kurz nach Mittag war und die Sonne sich von der schönsten Seite zeigte. Am Schluss suchten wir uns erneut die schönsten noch nicht befahrenen Pulverschneehänge aus, genossen eine kurze Waldabfahrt und kamen schliesslich heil und ganz kurz vor St. Antönien auf die Hauptstrasse. Wir hatten sogar noch genügen Zeit auf der Sonnenterrasse eines angeschriebenen Hauses unseren Durst zu stillen und einen feinen Prättigauer Apfelstrudel zu essen.
Teilnehmer: Stephan Preiswerk, Simone Gasser, Christoph Zeller, Andrea Blum, Jürg Zutter und Alex Geigy (TL)
Bild: Simone Gasser; Text: Andrea Blum
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