Am Sonntag 24.2.13 trafen sich 7 AngensteinerInnen in Rothwald beim Restaurant Ganterwald mit unserem Bergführer Hansueli Marti sowie Walter, der von Susten VS angereist war. Unsere gute Stimmung wurde bald gedämpft, als das parkierte Auto von Walter von einem ins Rutschen geratenen Auto schwer beschädigt wurde. Die aufwändige Abklärung verhinderte, dass Walter auf die erste Tour mitkam. Schneefall und Nebel waren treue Begleiter Richtung Hohture. Hansueli fand aber dennoch eine gute Abfahrtsroute. Allerdings verminderten die Schneemassen die Glückshormone einer stiebenden Pulverabfahrt. Unser Chauffeur Hans konnte dann nur mit vereinten Muskelkräften vom verschneiten Parkplatz wegfahren und uns nach Simplon Dorf bringen, wo wir von Rita und Romeo Arnold vom Hotel Grina mit Tee-Pflümli und feinem, selbstgetrocknetem Rindfleisch (garantiert kein Pferdefleisch!) empfangen wurden. Der süffige Fendant von Walter’s Weinkeller, ergänzt mit Hobelkäse, liess die Stimmung wieder anheben. Das folgende feine Nachtessen liess keine Wünsche offen, wie übrigens jeden Abend.
Montag: Warm eingepackt - es war eisig kalt und ein paar von uns waren „verschnupft“ - ging es unterhalb der Passhöhe bei der Nideralp Richtung Magenhorn. Nebel und Schneefall hinderten uns am weiteren Aufstieg und so kehrten wir auf ca. 2350 m um.
Am Dienstagmorgen lagen 50 cm Neuschnee. Hansueli hatte wirklich keine leichte Aufgabe, lawinensichere Hänge zu finden. So fuhren wir südwärts nach Gabi. Die verheissungsvolle Tour - die Sonne schien - führte uns durch einen verschneiten, lichten Lerchenwald auf die Furggu. Die herrlichen Walliserberge wie Weissmies, Lagginhorn und Fletschhorn zeigten sich von der schönsten Seite. Das Spuren verlangte einiges ab. Hansueli hielt natürlich Ausschau nach einem tollen Hang und kämpfte sich aufwärts Richtung Seehorn. Wir hatten uns zu früh gefreut, denn die Abfahrt hatte teilweise nicht viel mit fahren zu tun. Einige von uns wurden durch Stollen an den Skis faktisch zum Stillstand gezwungen. Auf dem letzten Stück des engen und teilweise eisigen Waldweges schnallten wir die Skis an um diese und auch unsere Knochen zu schonen. Leider mussten wir Walter, der seine Grippe nicht los wurde, verabschieden.
Mittwoch: Bedeckter Himmel, aber heute hatte es unterhalb Obri Egge bereits eine Spur über Wintrigmatte zum Hohture. Der Gipfel lud nicht zu ausgiebigem Picknick ein. Nach einer passablen Neuschneeabfahrt kamen wir beim renovierten Restaurant Wasenalp vorbei. Hansueli, Hans und Urs „opferten“ sich, den VW Bus zu holen und wurden mit einer stiebenden Abfahrt belohnt. Die anderen waren pistengeil und warteten an der Passstrasse auf die drei.
Rita, unsere Wirtin, hatte eine Besichtigung des Museums im heimeligen Simplon Dorf arrangiert. Neben einem Video konnten wir uns anhand von vielen Ausstellungsobjekten und Hinweistafeln ein Bild machen über die Entstehung der sogenannten Napoleonstrasse vor 200 Jahren und das dannzumal harte Leben.
Donnerstag: Zu früh gefreut, denn auch heute irrten sich die Wetterfrösche und das Durchqueren von Hängen im Nebel erforderte Sicherheitsabstände von 50 Metern. Den nachfolgenden Rücken erklommen wir mit einigen Spitzkehren. Bei einer Pause stellte Hansueli dann ein 10 Minuten-Ultimatum an Petrus. Dieser liess sich aber nicht einmal durch Gesang erweichen. Die Abfahrt bescherte uns neben gedeckeltem Schnee auch zwei pulvrige Passagen, die dem skifahrerischen Ego gut taten. Da die Mehrheit von uns mit dem Skilifteln am Freitag liebäugelte und Hansueli alle sicheren Routen mit uns bereits gegangen war, verabschiedete er sich einen Tag früher als vorgesehen.
Freitag - der strahlendste Tag der Woche - bescherte uns eine tolle Aussicht von der Bergstation des Skilift Rothwald auf den Alpenhauptkamm und die Berge Richtung Norden.
Als krönender Abschluss wurden wir von Marie-Louise und Walter in ihrem schönen Zuhause in Susten fürstlich mit Walliser Spezialitäten und einem guten Tropfen aus dem eigenen Keller bewirtet. Einige Flaschen davon (geschenkte und bezahlte) machten die Reise in die „Üsser Schwyz“. Herzlichen Dank für die tolle Gastfreundschaft!
Diese Woche im Simplon Dorf hat uns nebst den Touren auch schöne Einblicke in das noch von 330 Leuten bewohnte und schützenswerte Simplon Dorf gegeben. Wir deckten uns ein mit leckeren Spezialitäten der Sennerei (z.B. Bunker- und Alpenrosenkäse) und der Bäckerei (Simpilär Roggenbrot). Im Tante Emma Lädeli mit dem schönen alten Specksteinofen konnten wir unseren Proviant aufstocken.
Wir werden uns noch lange an diese erlebnisreiche Woche erinnern und bei der nächsten Reise ins Gebiet wieder bei Rita und Romero einkehren.
Vielen Dank an Hansueli für seine umsichtige Art, mit uns „Groofties„ umzugehen sowie an Hans Zürcher, der uns auch diese Woche wieder sicher chauffiert hat. Unser Dank geht auch an die anderen Teilnehmenden Hanny Pipoz, Margrit Probst, Walter Locher, Jakob Schmid und Urs John für die gute Stimmung und Kameradschaft.
Regula Senn und Urs Hänggi
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