Wie schon seit vielen Jahren fand auch dieses Jahr die Skitourenwoche, welche unser verstorbenes Clubmitglied Erminio Cairoli ins Leben rief, mit Fritz Tanner als Bergführer statt. Dieses Jahr ging es ins Engadin, wo wir im Hotel Scaletta in
S-chanf logierten. Schon an unserem Ankunftstag wurde nach dem Mittagessen unsere Tourenausrüstung geprüft und bei schönem Wetter ging es via Alp Griatschuols zum gleichnamigen Gipfel. Leider wechselte das Wetter sehr schnell und Schneefall und Sturmwinde liessen uns ca. 500 m unterhalb des Gipfels umkehren. Am Abend begrüsste uns dann der Wirt Mario mit einem Apéro und anschliessend genossen wir das herrliche Nachtessen.
800 m Aufstieg in 2h 30 Min.
Am 2. Tag fuhren wir mit den Autos ins Nachbardorf Zuoz, von wo aus wir den Aufstieg zum Piz Arpiglia in Angriff nahmen. Nach einer recht steilen Waldschneise zu Beginn, wurde das Gelände zum Glück etwas flacher. Dafür nahmen die Sturmböen wieder zu und so blieb auch diesmal eine ausgedehnte Gipfelrast aus. Dafür genossen wir dann die Abfahrt auf der harten „Abfahrtspiste“. Es scheint, dass dieser Berg recht oft bestiegen wird. Plötzlich liess der Wind nach und die Sonne kam zum Vorschein, so dass die gemütliche Essenspause doch noch nachgeholt werden konnte. Da wir recht zeitig im Hotel zurück waren, reichte es sogar noch für einen Jass.
1100 m Aufstieg in 3 h 30 Min.
Am 3. Tag war es bitterkalt, aber das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Mit den Autos fuhren wir nach Morteratsch. Nach einem kurzen Stück im Roseggtal, zogen wir nach rechts hinauf Richtung Piz Chalchagn. Zuerst ging es durch lichten Arven- und Fichtenwald unserem Ziel entgegen. Als aber auch hier die Steilheit stetig zunahm, waren wir alle froh, nach knapp 2 h das „Gröbste“ hinter uns zu haben. Das Superpanorama auf Palü, Bernina, Morteratsch etc. entschädigte aber für den etwas ruppigen Beginn. Gemütlich ging es nun bis kurz unterhalb des Gipfels. Eine letzte Stärkung aus dem Rucksack und dann forderte der Gipfelanstieg bei leider wieder schlechtem und windigem Wetter unsere Körper. Auch hier hiess es auf dem Gipfel, schnell die Felle ab und wieder runter. Ob die Gipfel im Engadin etwas gegen uns haben??? Nach 30 Minuten fanden wir aber wieder bei Windstille und Sonnenschein ein gemütliches Plätzchen für unseren Mittagshalt.
Bis dahin ging es noch einigermassen mit der Abfahrt, aber was nachher kam, bleibt allen Dabeigewesenen in guter Erinnerung. Tiefer Nassschnee und ein Couloir vom Feinsten. Aber alles ging gut und wir kamen heil nach Hause.
1300 m Aufstieg in 4 h 30 Min.
Heute stand eine Tour von der Talstation der Muottas Muragel Bahn aus auf dem Programm. Via Tega Muragel marschierten wir durchs Val Muragel unserem Ziel, dem Piz Muragel entgegen. Die Sonne brannte vom Himmel und wir kamen arg ins Schwitzen. Es gab etwas unterhalb des Gipfels ein Skidepot und so erreichten wir zu Fuss den tollen Aussichtsberg, wo wir zum 1. Mal das Mittagessen auf dem Gipfel geniessen konnten. Nach 25 Minuten Abfahrt klebten wir nochmals die Felle für einen kurzen Gegenanstieg auf, bevor es dann durchs Val Champagne dem Tal entgegen ging. Ganz zum Schluss wartete noch die obligate Waldabfahrt, wo Harald beinahe mit einem Hirsch zusammenstiess!!!!
Zum Abendessen war heute ein Fondueplausch im rustikalen „Heuschober“ angesagt.
1400 m Aufstieg in 4 h 15 Min.
Am 2. letzten Tag hiess unser Tourenziel Piz Pischa. Mit den Autos fuhren wir nach Madulain, überquerten zu Fuss das Bahntrassé und stiegen dann gemütlich Richtung Piz Kesch und Es.cha Hütte mehr oder weniger auf einem Waldweg bergan. Auch heute war es schön und heiss, was aber dem Schnee weniger gut bekam und die Felle z.Tl. dicke Stollen sammelten. Auf dem Gipfel war abermals eine prächtige Aussicht und das Mittagessen war redlich verdient. Die ersten Hänge waren noch super, aber bald schon war es mit der Herrlichkeit vorbei und wir waren alle froh, als wir den Waldweg, der auch als Schlittelbahn dient, erreichten. So ging es rasant zu Tale. Vor dem Hotel krönten wir die Tour mit einer von Harald und Christine gespendeten Runde.
1400 m Aufstieg in 5 h 30 Min.
Am letzten Tag verabschiedeten wir uns von unserem Gastgeber Mario, welcher uns mit seiner Küchenmannschaft toll verwöhnte, wie auch von Maria, Christian und Viktor, die schon die Heimreise per Bahn antraten. Die übrigen Kollegen fuhren nach Bernina Häuser. Es war etwas neblig und niemand wusste, was das Wetter so will. Trotzdem marschierten wir durch das Val da Fain (Heutal) dem Piz Minor entgegen. Plötzlich kam doch noch die Sonne und wir konnten diese Tour so richtig geniessen. Als wir aber zum Gipfelendspurt ansetzten, kam wieder dicker Nebel auf, was die Aussicht dann leider stark einschränkte. Auch die Abfahrt suchte Fritz mehr oder weniger im Pflug der Aufstiegsspur entlang. Erst als sich der Nebel weiter unten lichtete, gab es noch ein paar schöne Schwünge. Im Talboden war der Schnee dann sehr nass und tief, aber mit dem ganz leichten Gefälle mussten ja keine Kurven mehr gefahren werden.
Als alles im Auto verstaut war, begaben wir uns noch ins Restaurant bei Bernina Häuser wo wir uns voneinander auch verabschiedeten und getrennt nach Hause fuhren.
Ich möchte an dieser Stelle Agnes für die Organisation und Fritz für die umsichtige Führung ganz herzlich danken und wer weiss, vielleicht gibt es ja ……
Teilnehmer: Hansjörg Aeberhard, Christian Aeschlimann, Maria Arnold, Harald Gampp, Viktor Greuter, Beat Honegger, Christine Ingold-Gampp, Agnes Schwarb, Alois Schwarb (auch danke für den Gipfelschnaps) und Heini Schweitzer.
Beat, April 2010
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