Trotz ungünstigen Wetterprognosen lassen sich fünf AngensteinerInnen nicht davon abhalten, den Zug Richtung Erstfeld zu besteigen. Die Fahrt mit dem Alpentaxi auf Bodenberg klappt erst im 2. Anlauf.
Es folgt der steile Aufstieg über den Geisspfad mit üppiger Vegetation und Fröschen, die links und rechts vom Weg in's Ungewisse hüpfen. Nach 2 1/2 Std. gelangen wir auf die erstaunlich gut belegte Kröntenhütte. Nach der Mittagsrast machen wir uns auf Richtung Hänge am Obersee um die Seil- und Knotentechnik aufzufrischen (was auch dem TL nicht geschadet hat!). Der Hüttenwart/Bergführer sowie der Ausbildungsleiter des stattfindenden SAC-Kurses raten uns, früh aufzubrechen; es könne sein, dass das Wetter am Morgen gut sei und erst am Nachmittag umschlage. Um 4 Uhr Blick aus dem Fenster: dicker Nebel, ebenso um 5 Uhr und 6 Uhr. Nach 7 Uhr, inzwischen beim Morgenessen, setzt Regen ein. Auch die beiden attraktiven Ersatztouren via Ruchpass rsp. Leidsee nach Arnisee müssen wir streichen.
Der Abstieg über den Fulensee ist trotz anhaltendem Nieselregen sehr eindrücklich und abwechslungsreich. Die Moorlandschaft geht nach einer steilen Wegstufe über in satte Wiesenhänge, wo wir uns der zahlreichen neugierigen Ziegen wehren müssen. Der Hirt serviert uns in seiner Stube Ziegenmolke aromatisiert mit Himbeersaft sowie wärmenden Kaffee, bevor wir weiter absteigen entlang des wilden Stäuben-Baches. Die Fahrt zurück von Bodenberg nach Erstfeld wird jäh gestoppt von einem mit Strohballen schwer überladenen Transporter, der in einer Haarnadelkurve stecken geblieben ist. Über die Hälfte der Fracht muss abgeladen werden, damit das Gefährt die Kurve schafft und der Weg für uns frei wird.
Noch immer ziemlich feucht, setzen wir uns in den Zug Richtung Basel.
Auch wenn das Gipfelerlebnis ausgeblieben ist, waren doch alle Teilnehmenden immer guter Stimmung. Vielleicht versuchen wir es ein anderes Jahr noch einmal?
Urs Hänggi
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