Eigentlich wären wir ja schon 2 Wochen früher unterwegs gewesen, aber damals hat uns noch die hohe …weiterlesen
Eigentlich wären wir ja schon 2 Wochen früher unterwegs gewesen, aber damals hat uns noch die hohe Feuchtigkeit von unserem Unterfangen abgehalten. Also habe wir die Tour kurzfristig verschoben. Doch an diesem Samstag sollte es nun klappen - und wie! Hochsommerliche Temperaturen, die bei zu langer Aufenthaltsdauer auf der Egerkinger Platte wahrlich an den im Backofen schmorenden Sonntagszopf erinnerten. Wir waren eine überschaubare Gruppe von zwei Erwachsenen und 5 Kindern im Alter zwischen 7 und 12 Jahren, von denen zwei Klettern nur vom Hörensagen her kannten. Im Kinderklettergarten durften sich alle zuerst mit dem Material vertraut machen und die ersten "Gehversuche" auf der Platte unternehmen. Und da diese kleine Platte für niemanden ein ernsthaftes Problem darstellte (und sich immer mehr Leute im Klettergebiet einfanden!), wechselten wir schon bald auf die grosse Platte, denn wir wollten ja echtes Bergsteigerfeeling erleben. Geklettert wurde nacheinander in drei Dreierseilschaften, wobei der Seilerste immer derselbe blieb. Während dem die einen damit beschäftigt waren, möglichst ihre ganzes Gewicht auf die Fussballen zu bringen um nicht auf der Platte abzurutschen, versuchten die andern dem kleinen Bächlein ein paar unnatürliche Richtungsänderungen beizubringen. Im Gegensatz zu der jeweils kletternden Gruppe waren sie allerdings im kühlen Schatten. Für die Kletterer gab es also nur eines: möglichst rasch die Platte hinauf, damit der "Fahrtwind" ein bisschen Kühlung verschafft! Oben angekommen wurde zuerst noch einmal die Aussicht genossen und dann zu Fuss der bequeme Abstieg in Angriff genommen. Nachdem die ersten beiden Gruppen die Platte durchstiegen hatten, war eine ausgedehnte Mittagspause am Feuer angesagt. Dabei wurden wir von einer Gruppe eines Kletterkurses bestens unterhalten. Wir konnten da schmunzelnd einige Tipps aufschnappen. So z.B. dürfen die Turnschuhe nur mit einem verschraubbaren (und nur ein solcher!) am Gstältli befestigt werden oder jede Seilschaft muss so und so viel Kilo Sicherungsmaterial mitnehmen (wie es normalerweise für eine alpine Klettertour braucht). Anschliessend stand noch der Aufstieg der letzten Gruppe auf dem Programm. Zuvor musste aber noch zünftig die Sonnencrème-Schicht nachgebessert werden. Mit vollen Bäuchen ging es dann durch den Backofen. Aber unserer Jüngsten schien das nicht viel auszumachen und auch sie durfte ein tolles Erfolgserlebnis verbuchen. Es hat mich bei allen Kindern erstaunt, mit viel Elan sie diese Platte hinauf geklettert sind. Zwischendurch mussten sie fast gebremst werden. Und obwohl es 4 bis 5 Seillängen in die Höhe ging, gab es keine Anzeichen von irgend einem flauen Gefühl in der Magengegend. Dafür genossen sie mit zunehmender Höhe die Aussicht über das Mittelland. Ich hoffe, dass sie dieses Gefühl nicht mehr so schnell los lässt, damit sie es auch künftig immer wieder erleben möchten. Steffi Buess ⇐
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