Blüemlisalp Überschreitung oder Wildi Frau?
Der Start war harzig. Zwar war die Tour ausgebucht mit Warteliste, aber dann musste der Bergführer Hansueli Marti wegen einer Terminkollision absagen. Er stellte Pesche (Peter) Sollberger als Ersatz.
Die Wetterprognose war mehr als zweifelhaft, nach langer Schönwetterperiode grosse Gewitterneigung und wegen der starken Ausaperung wurde die Überschreitung Blüemlisalp als sehr schwierig taxiert und nicht empfohlen. Nach intensivem Abwägen entschliessen wir uns dennoch zu gehen.
Am Samstagmorgen ist schönstes Wetter und so beginnen wir zusammen mit Bergführer Pesche um neun Uhr bei der Gondelbahn Oeschinen den 4stündigen Hüttenaufstieg.Nach der kurzen Rast in der Hütte verfinstert sich der Himmel, wir beschliessen trotzdem, in Richtung Wilde Frau aufzusteigen und - oh Wunder - das Gewitter verflüchtigt sich und wir können im Trockenen die 2 Seillängen auf den Gipfel klettern und oben eine traumhafte Aussicht geniessen. Alle 6 Angensteiner sind glücklich, so haben wir mindestens die Wilde Frau bestiegen. Entsprechende Sprüche verkürzen den Abend in der gemütlichen und freundlichen Blüemlisalp-Hütte.
In der Nacht pfeift der Föhn um das Dach und es regnet. Pesche weckt uns nicht um vier Uhr, sondern erst um sechs. Zusammen mit dem Hüttenwart ist er zum Schluss gekommen, dass der Aufstieg zum Blüemlisalphorn nicht zu verantworten sei. Kaum sind wir beim Frühstück, zeigt sich ein Regenbogen und danach die Sonne, hätten wir vielleicht doch gehen sollen?
Nun ist es zu spät und wir steigen ab über die untere Fründen-Schnur, hoch über dem Oeschinensee, sehr ausgesetzt und spektakulär. Der Sonnenschein macht bald dem aufziehenden Gewölk Platz und kurz darauf bricht ein Gewitter mit ausgiebigem Regenguss los. Wir sind uns einig, dass es doch besser war, nicht aufzusteigen, es wäre eine sehr nasse und vielleicht gefährliche Tour geworden.
Das Ziel wurde nicht erreicht, aber wir erlebten mit einem tollen Bergführer eine schöne Bergertour mit Kletter- und Abseil-Einlagen an der Wilden Frau und wir genossen die Aussicht auf die bedenklich schmelzenden Hängegletscher der Blüemlisalp.
Auf der Rückreise beschliessen alle Teilnehmer auf Vorschlag von Christoph, die uns von der Sektion zustehende Subvention für den Bergführer für den Ausbau der Lämmerenhütte zu spenden.
Und: Blüemlisalp, wir kommen wieder, einmal muss die Überschreitung gelingen!
Für die Teilnehmer Ursi, Fanny, Andrea, Jörg und Christoph, der Tourenleiter Christian.
⇐