Skitour Wildgärst 31.1. /1.2.09 mit Yvonne Wullschleger
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Skitour Wildgärst 31.1. /1.2.09 mit Yvonne Wullschleger
Acht muntere Angensteiner waren wild entschlossen, am letzten Januartag ins Berner Oberland zu reisen, um dann im noch jungen Februar dem Wildgärst zu Leibe zu rücken. Schattig war’s noch auf der Schwarzwaldalp, als das Postauto das paritätisch zusammen- gesetzte Grüppchen (vier Weiblein und vier Männlein) ausspuckte. Felle montiert, Rucksack geschultert, LVS getestet: Alles Ruck-Zuck, man sah sofort, hier sind wahre Routiniers am Werk. Nach unendlich langen 10 Minuten war aber die Brochhütte schon erreicht. Hier begrüsste uns der aufgestellte Hüttenwart Otto schon vor der Hütte. Kurz gestärkt und mit moderateren Rucksäcken ging’s nun dem Tagesziel entgegen. Einmal in die Spur eingeklinkt, stiegen wir behände hoch zum Gipfel, der eigentlich ein Grat ist und daher zu Recht Grindelgrat heisst. Dort oben war es wie im Himmel: Die Engel(hörner) grüssten, der Mönch winkte und die Jungfrau schaute schüchtern hinter dem grimmigen Eiger hervor. Die armen Sünder - zu denen wir im Augenblick ja nicht gehörten - wähnten wir im grauen Nebelmeer, das sich über dem Land unter uns ausbreitete. Die himmlischen Gefühle begleiteten uns noch bei den ersten zwei Schwüngen, dann aber wurden wir wieder mit den irdischen Realitäten konfrontiert. Die Schneedecke gab sich ja alle Mühe, uns etwas Angenehmes zu bieten, aber viel Freude kam da nicht auf. So rumpelten wir mehr oder weniger schön zu Tale, und schon bald war die Brochhütte erreicht. Wer die Prioritäten richtig setzte, konnte auf der Terrasse die Sonne geniessen, die sich dann doch bald einmal hinter der Grossen Scheidegg davon machte. Der folgende Hüttenabend verlief harmonisch, gemütlich und lehrreich. Wir lernten zum Beispiel, wie Raclettekäse auch ohne kostbaren Atomstrom in geschmolzene Form gebracht werden kann. Mit simplen Rechaud-Kerzen nämlich. Der Genuss war nicht im Geringsten eingeschränkt. Lehrreich war auch die Information, dass man Grindelwald auch ohne Anstieg über den Wildgärst erreichen könnte: Mit dem Postauto auf die Grosse Scheidegg und mit den Skiern runter nach Grindelwald. Zwei vermutlich nur mittel-ehrgeizige Mitglieder der Gruppe konnten dieser doch eher feigen Variante nur mit Mühe widerstehen. Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht stand die Gruppe pünktlich und vollständig bereit, um sich der Herausforderung Wildgärst zu stellen. In idealem Stromspartempo führte uns Yvonne hinauf auf den Sattel zwischen dem Schwarzhorn und dem Wildgärst. Die anfänglich noch sporadisch zwischen den Wolken hervorlugende Sonne machte aufziehendem Nebel Platz, und der Wind setzte an Bissigkeit zu. Nebel und Wind sind ja ideale Verbündete des inneren Schweinehundes. Zweifel nagten an unserer Entschlusskraft. In solchen Momenten ist eine starke Führung gefragt. Yvonne zögerte nicht lange: wir gehen auf den Gipfel! So kämpften wir uns zu Fuss hinauf und waren oben doch froh, uns überwunden zu haben. Zu sehen gab es zwar nicht viel, aber auf dem Gipfel zu stehen ist immer schön, und zum Trost war es doch mindestens windstill. Nun aber nichts wie runter, immerhin waren bis Grindelwald gut 1800 Höhenmeter zu vernichten. Der zum Teil überraschend pulverige Schnee half uns, dass wir dies teilweise auch mit Genuss tun konnten. Um dann schlussendlich die Grosse Scheidegg zu erreichen, benutzten wir natürlich nicht das Postauto, sondern klebten die Felle nochmals auf. Der Rest ist schnell erzählt: Durch den letzten Tiefschnee hinunter zur Piste und auf dieser weiter zum Hotel Jungfrau, wo die 20 Minuten Wartezeit auf den Autobus unterschiedlich sinnvoll genutzt wurden. Auf der Heimfahrt kroch eine angenehme Müdigkeit in die Glieder, ein wunderschönes Wochenende war wieder einmal vorbei. Die Wild(e)gärstgruppe, die sich zusammensetzte aus Myrtha, Andrea, Eveline, Matthias, Ueli, Richard und Roger möchte sich bei dir ,Yvonne, für die interessante Skitour, die du umsichtig geleitet hast, herzlich bedanken. Text: Roger Bourry ⇐
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