Für die Wanderwoche hiess das Motto Wandern, Wellness, (Be)Wundern. Versprochen wurden zwei Wanderu …weiterlesen
Für die Wanderwoche hiess das Motto Wandern, Wellness, (Be)Wundern. Versprochen wurden zwei Wanderungen pro Tag, Zeit zum Baden, einige Besichtigungen und kulinarische Überraschungen. Das schöne Wetter hat es erlaubt das vorgesehene Programm ohne Abstriche, allerdings auch ohne einen wirklichen Ruhetag, durchzuführen.
Die Teilnehmer/innen berichten:
Samstag 23.8.: Fahrt nach Scuol ( Max Bitterli) 16 von den insgesamt 19 wanderfreudigen Teilnehmern treffen sich in der Schalterhalle und harren der Dinge die noch kommen sollten. Die Stimmung ist gut, verspricht doch der Wetterbericht für die ganze Woche wunderbar sonniges Wetter. Nach knapp 4 Stunden Zugfahrt erreichen wir unser „Basislager“ Scuol, wo uns Jürg und Esthi Hammer freudig erwarten. Noch vor dem Nachtessen werden alle über die Kurz- und Langwanderung vom folgenden Tag orientiert.
Sonntag 24.8.: S’Charl – Alp Astras – S’Charl (Margrit Bitterli) Allesamt lassen wir uns mit dem Bus nach S’charl chauffieren. Zusammen starten wir Richtung Alp Astras und da die Langwanderer eine grössere Strecke vor sich haben, teilen wir uns bald in zwei Gruppen. Die heutigen Wanderungen zur Alp Astras (Kurzwanderung) und zum Ofenpass (Langwanderung) sind nicht anstrengend und sehr geeignet als Einstiegstouren. 7 Kurzwanderer geniessen die Sonne und den Alp Astras -Käse auf der Alp. Und kehren auf zwei verschiedenen Wegen durch Föhrenwald und Wiesen wieder nach S’Charl zurück.
Sonntag 24.8. – S’Charl – Alp Astras – Ofenpass (Viktor Gruber) Auf der Alp Astras verfüttere ich der Hündin mit dem schwarz glänzenden Fell die Rinden des herrlichen Bergkäses, so dass sie ihre sechs drolligen Welpen vergisst und die Frauen sie unbehelligt streicheln können. Ein Murmeltier, das irgenwo zwischen den weidenden Pferden mit einem Warnpfiff die gemütliche Gruppe von Max ankündigt, veranlasst uns den steilen Anstieg auf 2300m bis F. Funt da S’Charl in Angriff zu nehmen. Oben geht es in Bergblumenwiesen eben weiter bis ein schmaler Weg entlang eines steilen Abhangs uns in lockerem Arvenwald zum Ofenpass-Hospitz hinunter führt Mit Post und RhB via Zernez zurück nach Scuol und ab ins Bad beendet den die Wanderung.. .
Montag 25.8: Ofenpass – Alp Buffalora - Buffalora (Walti Lederer) Frühes Aufstehen ist angesagt, um mit RhB und Postauto auf den Ofenpass zu gelangen. Von der Passhöhe aus wandern wir 10 „Kurzwanderer“ auf einem schönen Bergweg um den Il Jalet Richtung Alp Buffalora. Bizarre Felstürme, Ausläufer des Piz Daint und Il Jalet erinneren einige von uns an den Grand Canyon en miniature. Edelweiss, Enziane und sogar eine kleine Kreuzotter entdecken wir. Der letzte Teil auf die Alp Buffalora auf einem Alpsträsschen fordert noch etwas die Oberschenkel und die Knie. Früh sind wir an der Buffalora-Posthaltestelle, fahren sofort nach Scuol zurück, um noch das schöne Bad geniessen zu können. Grosse Wartezeiten an diversen Baustellen an der Ofenpassstrasse lassen uns dann den Zug in Zernez verpassen. Aus der Traum vom Erholungsbad! Montag, 25.8.:Ofenpass – Alp la Schera – Il Fuorn (Hermann Weber) Mit den Kunzwanderer erreichen wir den Ofenpass. Um 9 Uhr starten wir und queren einen steilen Hang auf einem ausgesetzten Weg und bewundern die Weitsicht auf den Ortler. Nach dem Fuss des Piz Buffalora folgen wieder ein leichter Aufstieg und dann eine Höhenwanderung südlich des Munt la Schera. Wir können uns kaum satt sehen an den zahlreichen Edelweiss. Nach dem Mittagessen auf der Alp la Schera steigen wir durch Wälder und über Rüfen ab nach Il Fuorn, wo wir nach 4½ Stunden reiner Marschzeit eintreffen. Wir nehmen ein früheres Postauto als geplant, bleiben dann aber, wie die Kurzwanderer stecken und verpassen den früheren Zug in Zernez.
Vor dem Nachtessen offeriert uns Astras-Hotelier Christian Rainer noch eine Kutschenfahrt durch Scuol mit interessanten Erklärungen über Geschichte und Entwicklung von Scuol..
Dienstag 26.8.: Sent – Val Sinestra – Zuort - Vnà (Helen Gruber) Nach kurzer Fahrt mit dem Postauto nach Sent wandern wir gemütlich im Val Sinestra durch den wunderschönen Wald, zuerst bis zum Kurhaus, einem alten mächtigen Bau, dann dem Wildbach entlang über zwei Hängebrücken (auf einem Schild steht „nicht schommelen“, gemeint ist nicht schaukeln) nach Zuort (1730m). Bei der kleinen Kapelle 1921 erstellt durch den holländischen Dirigenten Prof. Dr. Willem Mengelberg als Dank dafür, dass die Niederlande und die Schweiz vom Ersten Weltkrieg verschont wurden, geniessen wir unser Picknick. Ein bequemer Weg führt uns zum Ziel in Vna, eine Extrafahrt (zufällig) bringt uns direkt zum Hotel zurück.
Dienstag 26.8.:Motta Naluns- Fuorcla Champatsch-Pra San Flurin -Zuort -Val Sinestra (Hans Zürcher) Nebelschwaden begleiten uns Langwanderer auf der Bergfahrt auf den Motta Naluns. In angeregten Diskussionen über Gott und die Welt folgen wir anschliessend den Kuhpfaden, so wie das in der Routenbeschreibung festgehalten ist. Irgend wann verpassen wir die richtige Abzweigung, doch vereint finden wir wieder auf den richtigen Weg zurück. Die Fuorcla Champatsch (2730 m) erreichen wir mit einer halben Stunde Verspätung auf die Marschtabelle. Beim Abstieg nach Pra San Flurin (2031 m) begegnen uns an einem kleinen See 8 Pferde ohne jegliche Einzäunung und Aufsicht, fast als seien sie in der Wildnis. Kurz vor der Alp können wir ein Meer von tiefblauen Enzian bewundern. Weiter geht’s nach Zuort, (1711 m) wo uns ein kühles Helles die müden Füsse vergessen lässt. Dem Fluss La Brancla entlang steigen wir weiter talwärts Richtung Kurhaus Val Sinestra, (1522 m) wobei wir den Fluss zweimal über wackelige Hängebrücken überqueren. Die Marschzeit beträgt mit drei kurzen Pausen knapp 7 Stunden. Mit dem Postauto erreichen wir via Sent unser Hotel um ca. 15.00 Uhr. Das anschliessende Bad ist der würdige Schlusspunkt einer ausserordentlich schönen und langen Bergwanderung.
Mittwoch 27.8. Scuol –Clemigiaschlucht -Tarasp (Jean-Pierre Périsset) Heute begehen die Lang- und Kurzwanderer gemeinsam die imposante Clemgiaschlucht. Der Weg führt abwechselnd rechts und links des Wildbachs. Oben angekommen führt uns Jürg statt ins nahe Restaurant auf die bezaubernde Hochebene des Lac Nair. Nach einem kurzweiligen Abstieg erreichen wir in Tarasp Fontana das 12 Uhr Postauto nach Scuol und können den Nachmittag zum „Lädele“ benützen. Um 17 Uhr werden wir von 2 Grosstaxis zur Besichtigung des Schlosses Tarasp abgeholt zu einer informativen Führung durch den Schlossverwalter. .
Donnerstag, 28.8.: Val Mingèr – Alp Mingèr – Val Mingèr (Hermann Weber) Das Postauto bringt uns zur Haltestelle Val Mingèr. Im Nationalpark führt der gute Weg stets aufwärts dem Bach entlang durch duftenden Föhrenwald. Wir durchqueren das Bachbett fünfmal. Kurz vor der Alp Mingèr wird es etwas steiler, und dann sind wir schon auf dem Beobachtungsposten, aber nichts bewegt sich am gegenüberliegenden Hang. Dafür zeigen sich uns einige Murmeltiere, die sich schon den Winterspeck zugelegt haben. Auch die Landschaft hier oben ist wunderschön. Nach einer langen Pause geht’s auf demselben Weg zurück.
Donnerstag 28.8.: Val Mingèr -Alp Mingèr – Il Foss - Tarasp (Jürg Hammer) Mit 7 Langwander/innen nehmen wir nach einer schönen Pause auf der Alp Mingèr und einer etwas mageren Wildbeobachtung (2 Gämsen und ein Murmeli) unseren Weg zum Il Foss (2317m) in Angriff, wo uns nach kurzer Zeit eine grossartige Aussicht überrascht. Ein schöner Weg führt uns über die Alp Plavna (2076m) nach Tarasp (1402m). Ab der Alp Plavna beeindruckt uns das umfangreiche Geröll und Geschiebe. Der Zugangsweg zur Alp muss hier jedes Jahr neu instand gestellt werden. Man kann nur ahnen welche Gewalten sich im Frühjahr und nach Gewittern hier austoben. Das beliebte Bad verführt die Teilnehmer zu einem raschen (Angensteiner-)Schritt und so erreichen wir bereits das 14 Uhr-Postauto und können bei einem kühlen Blonden das Zvieri Buffet geniessen.
Die Besichtigung der Nusstortenbäckerei Erni mit Degustation und Erklärungen des in der siebten Generation führenden Inhabers ist ein guter Start für den Grillabend im Hotel.
Freitag 29.8.: Motta Naluns – Ftan – Ardez (Max Bitterli) Mit der 4er-Kabinenbahn lassen sich 10 Wandervögel von Scuol nach Motta Naluns transportieren. Von dort führt ein breiter steiniger Weg nach Ftan hinunter. 4 Unentwegte wollen noch nach Ardez wandern. Diese Wanderung führt die meiste Zeit abwechslungsreich durch Wald auf weichem Untergrund. Beim letzten Teil des erfahren wir von Info-Tafeln an Hausüberresten, dass im 18./19. Jahrhundert der offizielle Weg hier durchführte. Es bleibt leider nur wenig Zeit, das Dorf mit seinen schönbemalten Häusern zu bewundern.
Freitag, 29.8.: Scuol – San Jon – Lischana-Hütte – San Jon – Scuol (Hans Zürcher) Um 08.15 fahren wir (6 Angensteiner und ein Gast) in zwei PW Richtung San Jon. Bereits vorher schlägt die Hexe des Vergessens zu. Walti vergisst seine Stöcke und Robi seinen Sonnenhut. In San Jon angekommen, hat Viktor seine Wanderschuhe im Hotel vergessen. Also zusammen mit Jürg zurück ins Hotel. Unserer Fünf starten wir Richtung Lischana-Hütte. Durch schattigen Wald und später Legföhren steigen wir den steilen Hüttenweg hoch. Die 1100 m Höhendifferenz bringen wir in 2 ½ Stunden hinter uns, wobei die letzten 400 m Aufstieg an der prallen Sonne zurück gelegt werden. Viktor und Jürg holen mächtig auf und erreichen die Hütte praktisch mit uns. Ralph Böse heisst uns mit seinem Hüttenwartkollegen herzlich willkommen. Anschliessend servieren sie uns ein wärschaftes Schlemmermenu. (Gemischter Salat, Makaronen an einer Rahm/Steinpilzsauce und für zwei, die noch mögen Schokokuchen mit viel Rahm). Anschliessend zeigt und uns Ralph die Hüttentechnik mit den schönen und den unschönen Seiten. Der Abstieg geht auf dem gleichen Weg mit der gleichen Höhendifferenz! Eine schöne und anstrengende Tour endet wiederum mit dem täglichen, wohltuenden Schlusspunkt im Bad Scuol.
Bei einem Aufenthalt im Engadin darf der Besuch einer Fleischtrocknerei nicht fehlen. Herr Hatecke erklärt uns die Produktion der verschiedenen Produkte und auch die Differenzen in den Qualitäten, bei einer ausgiebigen Degustation..
Samstag: Rückreise nach Basel (Max Bitterli) Ausgeschlafen und ausgiebig das Frühstücksbuffet benützt, das Gepäck wieder durch das Hotelauto abgeholt, verabschieden wir uns mit einem grossen „Dankeschön“ von Esthi, Jürg und dem Hotel. Ein Felssturz bei Ardez (Tunnelbau) war erst kurz vor unserer Abreise behoben worden. Somit konnten wir glücklich die Fahrt nach Basel geniessen.
Schlussbemerkung: (Jürg Hammer) Für uns war diese erstmals organisierte Wanderwoche mit zwei Möglichkeiten pro Tag ein tolles Erlebnis. Die Harmonie in der Gruppe und die fröhliche Stimmung bleiben uns in guter Erinnerung. Allen Teilnehmern, insbesondere Max, der nicht nur die kürzeren Wanderungen geleitet , sondern auch viel bei den Vorbereitungen geholfen hat, möchte ich, auch im Auftrag von Esthi, für die schöne Kameradschaft danken. ⇐
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