Sektionstour Tête Blanche
Samstag, 23.07.2005 Arolla-Bertolhütte 3311m.ü.M
1300 Höhenm …weiterlesen
Sektionstour Tête Blanche
Samstag, 23.07.2005 Arolla-Bertolhütte 3311m.ü.M 1300 Höhenmeter zum Einlaufen
Sonntag, 24.07.2005 Bertolhütte-Tête Blanche 3700 m.ü.M, Abstieg nach Arolla + 400 Höhenmeter – 1700 Höhenmeter
Wir mussten in Wind und Kälte dem Schnee trotzen
Obwohl wir mit 4 Stunden für den Aufstieg keine allzu grosse Tagestour liefen, sollte der Anstieg auf keinen Fall unterschätzt werden. Man befindet sich in einer Höhenlage, die von Wanderern selten begangen wird. Es sind die Hochtourengänger die dieses Terrain lieben. Mit geeigneter Ausrüstung kein Problem. Die Beliebtheit der Hütte, die zahlreichen alpinen Touren in der näheren Umgebung und die Haute Route Chamonix-Zermatt bewirkten, dass wir nicht allein auf dem Pfad waren. Die 1300 m Höhendifferenz, die zu bewältigen war sorgte dafür, dass wir es langsam angingen. Der Marsch begann in Arolla, unweit des Gletschers. Vor einem Fahrverbotsschild befinden sich Parkplätze. Aber wie oft in solchen Fällen hielten sich die Fahrzeugbesitzer nicht an die Vorschriften und fuhren bis zu einer nahe der Gletscherzunge gelegenen Brücke weiter. Mehrere Pfade führen über den Berghang am östlichen Ufer des Gletschers. Sie vereinigen sich nach 40 Gehminuten auf einer Ebene wo sich ein hässliches Betonbauwerk an den Felsen schmiegt. Auf dem Felsen oberhalb der Pfeiler entdeckten wir als Statue die Heilige Maria. Wir rasteten unterhalb des Stollens und der Ruinen des Wasserkraftwerkes Arolla. Hier genossen wir die Aussicht auf den mächtigen Mont Collon (3637 m) und unser Mittagessen, obwohl wir erst knapp eine Stunde gelaufen waren. Die Anreise ab Basel dauerte fast bis gegen 12.00 Uhr. In unzähligen Serpentinen windet sich der Weg eine steile Grasflanke hinauf und wir gelangten auf die Plans de Bertol (2664 m). Hier sahen wir im Süden den vorher versteckten Haut Glacier d'Arolla. Die Hochebene gestattete neben dem Schafstall eine willkommene Atempause, bevor wir die restlichen, zunehmend steiler werdenden 700 Höhenmeter in Richtung des Col de Bertol in Angriff nahmen. Die grasbewachsene Ebene ging langsam in Geröll und Schnee über. Wir stiegen über eine Moräne hinauf. Der Schlussabschnitt führte unmittelbar unterhalb des Felsvorsprungs durch, auf der die Bertol-Hütte thront, zum Col de Bertol. Beim Erreichen des Cols war ich ausser Atem. Auf einen Besuch der Hütte wollte ich nicht verzichten, denn es begann stark zu winden und die Hände wurden klamm. Mit Handschuhen versehen erklommen wir die mit Ketten und Leitern versehene Zustiegsroute zur Hütte. Der Zugang über die ziemlich gewagt disponierten Eisleitern und Drahtseile war nicht jedermanns Sache. Der Adlerhorst konnte sich keine grosse Terrasse leisten, denn der Fels war klein und rissig. Über sehr steile Treppen in der Hütte bezogen wir unsere Schlafplätze im dritten Untergeschoss.
Der nächste Tag ist rasch erzählt. In erträglicher Kälte erstiegen wir den Tête Blanche. Weil es zu schneien anfing wurde unsere Gipfelrast sehr kurz gehalten, was unserem Tourenleiter Ruedi gar nicht gefiel. Der Abstieg ist relativ einfach und dauert bis zur Hütte nicht sehr lange. Weiter unten, in einem Schafstall vor Regenschauern geschützt, assen wir unser Znüni. Trocken aber unter bedrohlich grossen und schwarzen Wolken stiegen wir nach Arolla ab, wo wir im Restaurant mit einem Menü, komplett mit Dessert oder Käseschnitten gut bedient wurden. Danke an Ruedi unserem Tourenleiter, der uns trotz schlechten Wetterbedingungen einen Gipfelsturm ermöglichte und mit seiner ruhigen Art zur guten Stimmung in unserer Seilschaft beitrug. Danke auch an Martin, Bruno, Christine, Jürg, Hansjürg, Carol, Ann, Liliane und Doris.
Reto Immoos ⇐
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