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Pünktlich um 7 Uhr trafen sich die in Basel startenden Teilnehmer der Gruppe von Chrigel und Karl im Zug nach Bern – Brig. In Frutigen angekommen trennten sich unsere Wege in Richtung Engstligenalp resp. Goppenstein. Auf der Engstligenalp angekommen, hatte niemand etwas dagegen, um zuerst noch einen guten Kaffee mit Nussgipfel zur Stärkung zu geniessen, um sich danach in das, diesen Winter sehr seltene, harte Winterwetter mit Schneefall, Kälte und dichtestem Nebel zu stürzen. Stürzen war eigentlich ziemlich übertrieben – die Neuschneemassen hinderten uns massiv an einem zügigen Vorwärtskommen. Unser souveräner Tourenleiter Karl mühte sich enorm ab, kam aber im Neuschnee, der ihm trotz Skiern, bis zu den Oberschenkeln reichte, nur sehr langsam voran. Der Nebel mit Sichtweiten unter 10 Metern half auch nicht am rascheren Vorwärtskommen. Trotzdem erreichten wir den Übergang NO vom Chindbettipass sehr exakt, auch ohne GPS. Hier hatte die etwas misslaunige Frau Holle doch noch Mitleid mit uns und öffnete den undurchsichtigen Nebelvorhang, so dass wir mit Seilhilfe den Pass überqueren und in die anschliessenden Hänge schauen konnten, ohne gleich mit einer Wächte abzustürzen. Wider Erwarten war der Grat nicht verwächtet und mit seiner Neigung noch an der Grenze des Machbaren unter aktuell herrschender Lawinengefahrenstufe. Die folgende Abfahrt und der Aufstieg vom Tälliseeli über den Tälligletscher bis W vom Roten Totz spulten wir in deutlich weniger Neuschnee, dafür in grösserer Kälte und Wind, ab. Aufgrund der höllischen Spurerei hatten wir über 3 Stunden Verspätung auf unsere Tourenplanung. Somit war der von Barbara Wäffler servierte Apéro auf der Hütte schon fast durch die beiden vor uns angekommenen Gruppen von Chrigel und Ruedi weggeputzt worden. Uns blieben jedoch noch einige gute Häppchen und Tröpfchen, so dass auch wir auf die 75 Jahre Angenstein anstossen konnten. Dafür sei ganz herzlich Barbara Wäffler und ihrem Gehilfinnen-Team der Lämmernhütte gedankt. Leider folgten nach den Tröpfchen Weissem noch ein grösserer Tropfen Wermut, da nämlich die vierte Gruppe von Alex auch nach Einnachten noch nicht auf der Hütte angekommen war. Was sie alles erlebten, auf ihrem langen Weg von Montana auf die Lämmernhütte, die sie leider nie erreichen sollten, steht in ihrem eigenen Bericht, den ich hier natürlich nicht vorweg nehmen möchte. Tatsache bleibt jedoch, dass wir aufgrund der Ereignisse und der Ungewissenheit während der ganzen Nacht, einstimmig in unserer Gruppe beschlossen, am Sonntag nur bis zum Gletscherfuss des Wildstrubelgletschers aufzusteigen, um danach wegen der durch die Nacht noch gewachsenen Triebschneeansammlungen in Kammlagen auf eine Rückkehr auf die Engstligenalp zu verzichten und via Gemmi direkt ins Wallis zurück zu kehren.
Text: Dominik Fischer ⇐
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