Skitourenwoche „Gr. St. Bernard Süd“
vom 15. – 22. März 2009
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Skitourenwoche „Gr. St. Bernard Süd“ vom 15. – 22. März 2009
Einmal mehr trafen sich 9 Angensteiner wie jedes Jahr zur fast obligaten Skitourenwoche mit Fritz Tanner als Bergführer, welche Erminio früher ins Leben rief. Laut Fritz ist es das 38 mal, dass er mit den Angensteiner unterwegs ist. Für mich war es jedoch erst das 20. mal. Eines möchte ich gleich vorwegschicken. Über das Wetter werde ich nichts schreiben, denn wir hatten 8 Tage lang Traumwetter. So reisten wir am Sonntag, 15. 03.2009 mit 3 Privatautos via Bern – Martigny durch den Tunnel des Gr. St. Bernard nach Etroubles, eine kleine Ortschaft auf der Südseite des Gr. St. Bernard. Wir logierten im Hotel Col Serena, wo wir nach dem Mittagessen auch gleich unsere Zimmer beziehen konnten.
Am Nachmittag stand dann eine kleine Einlauftour Richtung Mont Paglietta 2476 müM auf dem Programm. Wir starteten in Eternon auf 1645 m. Nachdem wir den lichten Wald hinter uns liessen, begann ein heftiger Wind zu toben, der uns kurz unter dem Gipfel bei Pt. 2307 zur Umkehr zwang. Die Abfahrt war bei den warmen Temperaturen durch den geschützten Wald auch nicht mit Pulverschnee gesegnet. Na ja....
Am Montag stand dann der Mont de Flassin 2772 müM auf dem Programm. Da es im Hotel das Frühstück erst um 07:00 h gab, und eine ganz kurze Autofahrt nötig war, begann der Aufstieg erst um08:00 h. Wir starteten beim Snowpark (Talboden) auf 1370 müM. Durch eine breite Waldschneise und z.Tl. lichten Wald erreichten wir nach 2 h eine Alp. Kurz vorher kam auch die Sonne über die Bergkette und so gab es einen ausgiebigen Halt. Anschliessend folgte noch der Gipfelansturm, welcher nach einem Skidepot kurz unterhalb des Gipfels zu Fuss in Angriff genommen wurde. Nach 4 h standen wir bei herrlichstem Wetter auf dem Gipfel und genossen die tolle Rundsicht u.a. auf den Mont Blanc, Grand Jorasse, Grivola etc. Und ganz weit hinten sahen wir sogar das Matterhorn. Bei der Abfahrt befuhren wir dann fast alle möglichen Schneearten.
Am Dienstag stand eine ganz neue Variante auf dem Programm. Per Taxi liessen wir uns zum Südportal des Gr. St. Bernard Tunnel chauffieren. Dort bewilligte man uns einen Ausstieg via unterirdische Gänge. So standen wir um 08:10 h auf den Latten auf 1875 müM und schon ging es los Richtung Passstrasse. Via Col de St. Rémy erreichten wir nach 4 h das Skidepot des Grand Golliat 3238 m. Der Gipfelanstieg über apere Stellen und Tiefschnee war fakultativ und so blieb ich beim Depot. Dort warteten wir im kalten Wind, bis die Gipfelstürmer wieder bei uns waren. Um 13:30 h machten wir uns an die Abfahrt. Durch die Comba des Thoules auf RT. 435/341 erreichten wir bei recht guten Verhältnisseb nach 1 ½ h unsere parkierten Autos bei der Talstation des Sesselliftes Crévacol, wo wir sie am Morgen parkiert haben.
Unsere 4. Tour führte uns auf die Point Valletta 2801 müM. Wir parkierten die Autos beim Weiler Cerisey auf 1424 müM.. Wir starteten um 08:05 und der Anstieg war ähnlich wie am Montag, einfach ein Seitental weiter. Via Citrin di Meiten – Citrin Damon erreichten wir nach gut 4 h denGipfel der Point Valletta 2801 müM.. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast genossen wir eine tolle Abfahrt mit schönen Pulverschneehängen. Aber auch etwas Bruchharst und Nassschnee war dabei. Es war erst 14:30 h als wir wieder bei den Autos waren und so genossen wir das obligate Bier auf der sonnigen Terrasse des „Croix Blanc“ ausgiebig.
Die 5. Tour startete wieder bei der Talstation des Sesselliftes „Crevacol“ auf 1650 m. Gemütlicher Aufstieg via Rt. 337/434 über St. Michel-Limassey-Rots-Moindaz und Tsa de Merdeux zur Aig. De la Belle Combe, 3086 müM. Gegen Ende war der Anstieg recht steil und z.Tl. mussten wir die Skier sogar 100 m tragen. Beim Skidepot pfiff ein heftiger Wind und trotzdem versuchten wir, den Gipfel zu Fuss zu besteigen. Mussten aber einsehen, dass ca. 70 m unter dem Gipfel die Übung abgebrochen werden musste. Also Rückzug zum Skidepot und sofortige Abfahrt mehr oder weniger der Aufstiegsspur entlang. Als der Wind endlich weg war, genossen wir an der herrlichen Sonne die ausgiebige Pause, bevor wir weiter zu Tale fuhren. Tolle Sulzschneeabfahrt mit einigen Pulverhängen.
Die letzte Tour im Val Gr.St. Bernard ging zum Mt. de la Tza. Mit dem Auto fuhren wir nach Echevenoz, 1233 müM. Nach einer kurzen Einlaufphase begann ein recht wilder Anstieg durch dichtes Unterholz, über steile Fusspassagen, durch Tobel und über Bäche.. Als wir endlich „Praz Gallet erreichten, war das Schlimmste überstanden. Gemütlich über schöne Schneehänge näherten wir uns der Alp Ars, wo wir uns nach all den Strapazen erstmals so richtig stärkten. Anschliessend ging es nochmals fast 2 h zum Gipfel des M.de la Tza auf 2742 müM. Die Abfahrt beinhaltete dann fast alles was möglich ist. Tolle Pulverschneehänge, Sulzschnee, steilere Waldabfahrten durch’s Unterholz, Waldwege und apere Wiesen. Nach 1 ½ h waren wir aber alle wieder bei den Autos. Zurück im Hotel begann dann schon langsam das Packen, den es folgte die letzte Nacht in diesem Hotel.
Am Samstag fuhren wir vom Hotel Richtung Aosta und ins Val Savaranche. Dort parkierten wir die Autos beim Hüttenparkplatz und stiegen gemütlich in 3 h zum Rif.Chabod, 2750 müM hoch. Die Hütte beherbergte nur noch einige wenige Gäste, was uns sehr gelegen kam. Das Mittagessen bestand aus einer ganz dicken Minestrone. Danach gab es noch eine fakultative Tour von 2 h und 700 Höhenmeter Richtung Biv.Sberna. Die Abfahrt am späten Nachmittag war dann weniger ein Genuss.
Am Sonntag folgte dann unsere Abschlusstour zum Grand Paradiso hoch auf 4061 m. Auch da erreichten wir nach einigen Zwischenfällen denn Gipfel nach 6 h doch noch. Auch die Abfahrt war mit Intermezzi gesät. Scheinbar reichen für uns Senioren 7 Touren. Ende gut, alles gut, denn nach 9 h standen wir wieder neben unseren Autos und so konnten wir die Heimreise alle gesund antreten.
Betreffs Wetter siehe am Anfang des Berichtes. Einmal mehr war es eine schöne STW mit Fritz Tanner. Es herrschte unter uns „Alten“ eine feine Stimmung und besonders bedanken möchte ich mich bei Agnes und Fritz für die tolle Woche. Total ergaben sich 10‘700 Höhenmeter. Nun geniessen wir vorerst mal den Sommer und ich bin gespannt, was sich Agnes und Fritz für‘ nächste Jahr einfallen lassen.
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