Skitour vom 7./8.4.2006: Realp, Rottällihorn, Gross-Leckihorn, Rotondohütte, Leckipass, Muttenglet …weiterlesen
Skitour vom 7./8.4.2006: Realp, Rottällihorn, Gross-Leckihorn, Rotondohütte, Leckipass, Muttengletscher, Deieren, Realp
Teilnehmende: Alex (Leiter), Stephan (Co-Leiter), Karol, Andrea, Sabine, Dani, Matthias (Schreiber)
Am Samschtig in der Früh plagt Rolf (uns unbekannte) Müh. Er ist nicht hier und ist nicht dort, wartet er im Hütten-Hort? Wir Sieben stieben von Alexen angetrieben aus dem Zug nun im Flug ds Tal hinein dr Schriiber hinten drein. Asphalt unten, Schi auf Schulter (alle plaudern noch ganz munter). Im Weitenwasseren ab Schuecht das Fell nun Bodenhaltung suecht. Bei Rotgand – das liegt auf der Hand – geht’s westwärts durch eine schönes Täli, ein erster Test für unsre Fäli. Auf Stelliboden (ob Punkt 2-2-0-9) fragt sich der Leiter, wie weiter? Der Himmel ist blau, das Wetter gut, drei Frauen, vier Männer voller Mut, noch ein Scherz, dann aufwärts geht’s. Die Sonne scheint heiss, äs tröchnet dr Wind, äs lüpft äm Schriiber dChappe vom Grind. Es rattern die Lungenmotoren wie alte Helikopter-Rotoren. Endlich nimmt’s auch Alexen wahr (und ihm wird klar): “Nun darf ich kein Ballet mehr wagen, sonst wird mich das halbfossile Neumitglied verklagen und’s dem Tourenchef noch sagen. Ich nehm’s jetzt ruhig auf dem tief verschneiten Sommerpfad Und mach nicht noch einmal ds Rad.” Da muss (bei Punkt 2-5-6-0) das Seeli sein. In dieser Bergwelt wirkt der Schreiber winzig klein. Es naht, es naht der Rottälligrat. Noch ein steiler Kehr, dann sind wir im Gipfelmeer: Der Pizzo Lucendro ist der Maestro. Das Gross-Leckihorn zum Greifen nah, der schöne Firn zum Fahren undedra… “Wir wagen’s hinauf” (dr Schriiber macht einen Schnauf) “und nehmen späte Heimkehr in Kauf,” jauchzt Alex und kurvt eng gekonnt hinunter und alle sind schon wieder munter. Wir steigen jetzt noch einmal bergan, der Schreiber nimmt’s gemütlich, was er kann, und denkt auf Leckipass-Nord: “Leckmir, ich gönn mir (bin doch kein Tier) die Aussicht hier.” Die Jungs und Mädels haben noch Spöiz und kraxeln übers Gipfelkröiz. Lieber heut als morn, sagen sie sich, das Wetter wird ganz fürchterlich. In Rotonden ist’s gemütlich, der Schreiber, der erholt sich. Die Karol packt das “Höhenfieber”, Das Leiterzimmer ist ihr lieber. Gut’ Nacht – wer schnarcht?
Das Müsli essen alle still – niemand weiss, was ds Wetter will. Es kämpft sich die Sonne durch den Nebelflor, es pfeifen die Winde im Chor. Der Leckipass ist heute dran, Stepfhan peilt den “Ausschnitt” an. Schritt – für – Schritt – und – Tritt - für – Tritt, so nimmt Stephan jeden mit. Oben fragt Alex proforma: “Tüend öich jo kei Zwang a, wär will ka hei ga.” Jeder darf die Meinung sagen, darf ein bisschen über’s Wetter klagen. Mit diesem demokratischen Gebahren ist Alex immer gut gefahren. Natürlich hat er längst entschieden, heut’ wird kein einz’ger Hang gemieden. Da saust er schon auf dem Muttengletscher davon. Der Föhn hält stets ein Fenster offen, es hat sich gelohnt, unser Hoffen. Bei Punkt 2-3-5-7 wird auf Felle umgestiegen. Über Deieren gleiten wir, rasten hier. Dann wird’s etwas garstig, weil bruchharstig. Alex findet am Nordrand für uns ein weicheres Band. Es kurvt sich meisterhaft am Hange, Stephan nimmt den Busch als Slalomstange. Ab Realp geht’s heimwärts im Zug, wir reden alle ganz schön klug. Sind zufrieden und froh – einfach so. Jetzt ist aber Schluss – Abschiedskuss. Lieber Alex, danke schön (und dem Andermatter Föhn). S’war voll krass. Gibt’s wieder mal sowas? S’grüsst herzlich, Matthias.
P.S. Die Tour war voller Poesie, ‘s erübrigt sich die Fotografie.
Mathias Lenherr ⇐
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