Wie jedes Jahr trafen sich fast die gleichen Leute,(2 Ausnahmen), am gleichen Ort, mit dem gleichen Bergführer (Fritz Tanner)und fuhren mit dem gleichen „Fröschlibüssli“ mit dem gleichen Ziel in die schon fast obligate Skitourenwoche. Dieses Jahr ging es ins Matschertal (Südtirol), wo wir nach einer längeren Fahrt mit Mittagessen in Zernez, am späteren Nachmittag eintrafen. Im Alpenhotel GLIESHOF auf >1800 müM fanden wir eine ganz tolle Unterkunft mit sehr feudalen Zimmern. Leider fehlte nur etwas der Schnee in dieser Gegend. Das 4 Gang Abendessen-Menü hielt dann absolut, was die Zimmer versprachen.
Am 1. Tag zeigte sich das Wetter nicht von der besten Seite. Trotzdem stiegen wir via Upia Alm in 4 ½ h zum Upiakopf auf 3174 müM hoch. Schon während dem Aufstieg fragte ich mich oft, wo man da hinunterfahren kann. Ueberall lagen grosse Schottergesteinsfelder. Auf dem Gipfel pfiff ein eisiger Wind, es war kalt und so gab es nur eine kurze Gipfelrast. Anschliessend erfuhr ich: man konnte hinunterfahren, auch wenn es hie und da etwas komisch tönte unter den Latten und die Skier z.Tl. kurz zu Fuss transportiert werden mussten. Dafür war dann im Hotel die warme Douche, das kühle Getränk und das Super-Nachtessen eine schöne Entschädigung.
Am 2. Tag schneite es beim Aufstehen. Jedoch nach dem grossartigen Morgenessenbuffet hörte es auf und beim Abmarsch zur Pleresspitze war der Himmel nur noch bedeckt. Zu Beginn mussten wir die Ski auf einem schneelosen Waldweg noch etwas tragen, aber schon bald begann der Anstieg via Matscher Alm zur 3188 müM gelegenen Pleresspitze, welche wir bei Sonnenschein nach 5 h erreichten. Zu Beginn war die Abfahrt noch recht gut, aber je weiter wir uns dem Bach im Tal näherten, desto schwerer wurde der Schnee. Es ist doch immer schön, nach einer Tour in so einer tollen Unterkunft anzukommen. Ob Bier, Sauna, Douche oder jassen...., es war wunderbar.
Am 3. Tag lagen am Morgen ca. 15 cm Neuschnee und es schneite immer noch. Doch nach dem Morgenessen hatte Petrus mit uns ein Einsehen und der Schneefall hatte aufgehört. Also waren die untersten Waldwege auch eingeschneit und so konnten wir die Ski schon fast beim Hotel anschnallen. Via Thanai, Eisawiesen stiegen wir durch’s Ausserportles Tal zur Portles Spitze hoch (3074 müM). Leider begann es wieder zu schneien, so dass wir fast den ganzen Aufstieg im Schneetreiben zurücklegen mussten. Durch den Neuschnee hatte ich auch „Megastollen“ an den Fellen, was mich fast zur Verzweiflung brachte. Bei Pt. 2995 im Sattel etwas unterhalb des Gipfels, beendeten wir bei stürmischen Winden, Schneetreiben und Kälte die Tour und machten uns sogleich dick eingepackt an die Abfahrt. Zu Beginn gab es noch fast knietiefen Neuschnee, der aber langsam in Nasschnee überwechselte und die letzten Meter auf dem Waldweg mussten wir gar zu Fuss zurücklegen, denn der Schnee vom Morgen war schon wieder weg.
Am 4. Tag war endlich herrliches Wetter. Mit dem Büssli reisten wir in einer knappen Stunde ins Langtauferstal nach Melag.
Zuerst folgten wir der LL Spur ziemlich flach zur Melager Alm und dann begann ein toller Aufstieg durch viel Neuschnee zum Rosskopf – Roteben und bis zur Valbenairspitze (3199 müM).
Eine fantastische Rundsicht belohnte den knapp 5 stündigen, schönen Aufstieg und die anschliessende Pulverschneeabfahrt wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Der 5. Tag zeigte sich leider wieder mit bedecktem Himmel. Ebenfalls mit dem Büssli fuhren wir via Mals und Burgeis nach Schlinig. Dort lehnten wir bei einem Bauern erstmals Tourenskistöcke aus, denn 1 Paar blieb im Hotel. Wie schon am Vortag ging es erstmals flach zur Schliniger Alm, bevor der Aufstieg bei leichtem Schneetreiben zur Sesvena-Hütte folgte.
Die Sicht wurde immer schlechter und der Schneefall liess auch nicht nach. Doch Fritz schenkte der Hütte keine Beachtung. Weiter ging es bis zur Sesvena Furka, wo uns stürmische und kalte Winde begrüssten. Was nun?? Der Gipfel ist noch weit, das Wetter schlecht, die peitschenden Schneekristalle wärmten die Wangen und die Motivation war eher sinkend. Also nahmen wir die Schlechtwetter Variante und stiegen nur noch zum Gipfel des nahe gelegenen Schalder hoch (2948 müM). 5 h waren auch genug bei dem Wetter.
Die Abfahrt der Aufstiegsspur entlang war dann eher so so lala. Nun aber besuchten wir dafür den Hüttenwart in der Sesvena Hütte.
Die 6. und letzte Tour war dann aber eine richtige Abschiedstour. Fantastisches Wetter und eine herrliche Gegend. Direkt vom Hotel aus ging es zuerst durchs Matschertal dem Bach entlang, bevor es steil zur Oberettes Hütte anstieg. Danach folgte ein sehr schöner und gemütlicher Anstieg bei strahlender Sonne durch den Neuschnee bis zum Oberettes Joch auf 3296 müM, wobei das allerletzte Stück von uns doch noch etwas abforderte. Nach knapp 6 h genossen wir die Mittagsrast und freuten uns an der tollen Rundsicht. Es war auch gut, dass dies die letzte Tour war, denn die Kirschflasche von Alois neigte sich langsam dem Ende zu.
Die Abfahrt führte uns dann mehr oder weniger der Aufstiegsspur entlang durch herrlichen Pulverschnee (zumindest am Anfang) wieder zum Hotel zurück.
Das obligate Bier konnten wir anschliessend bei schönstem Wetter auf der Hotelterrasse geniessen.
Am Sonntag ging es dann bei schlechtem Wetter (war uns aber egal) gemütlich zu und her und nach dem ausgiebigen Morgenessen und dem Beladen „unseres“ Fröschlis, reisten wir teils bei heftigem Schneetreiben via Ofenpass ziemlich direkt nach Hause.
Teilnehmer: Fritz Tanner, Hansjörg Aeberhard, Christian Aeschlimann, Harald Gamp, Viktor Greuter, Beat Honegger, Barbara Liechti, Hanspeter Reber, Agnes und Alois Schwarb und Hans Zürcher.
Einmal mehr war es eine ganz lässige Woche, tip top von Agnes und Alois organisiert und wie gewohnt von Fritz ganz toll geleitet und dass etwas Schnee fehlte und das Wetter auch nicht immer optimal war, dafür kann ja niemand etwas.
Ich danke auch im Namen aller Teilnehmer unserer Führungscrew und freue mich schon jetzt auf nächstes Jahr.
Bilder siehe private Galerie:
http://picasaweb.google.de/honegb1/SkitourSACAngenstein2008?authkey=93Lj5-3MKAsText und Bilder: Beat Honegger
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