Nach dem so befriedigenden SK F+E Weekend kommt die Bremse: Dani, mein Guide für die Hochtourenwoch …weiterlesen
Nach dem so befriedigenden SK F+E Weekend kommt die Bremse: Dani, mein Guide für die Hochtourenwoche fällt verletzungshalber aus. Also neue Termine und neuen Guide suchen. Mit diesem vollen Sommerprogramm hätt ich das eigentlich nicht gebraucht.
Ich war schon fast soweit, die HTW abzusagen, als der Funk mit Alfons kam. Es ist nicht gerade ideal, in der Hochsaison einen neuen Guide für ne Gruppe und ne ganze Woche zu finden. Aber manchmal hat man Glück.
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So. 06. 08.: Griementz - Cab. de Moiry
Wetter depressiv, Tourenleiter optimistisch, Guide so, wie er sein sollte. Wir vespern in Griementz und erwischen nach einigen Irrungen auch noch den Bus ans Ende des Lac de Moiry. Der Hüttenweg Peanuts. Der Hüttenwart 3. Generation in Folge. Belegung originell, Stimmung unsicher. Wetter nasskalt.
Mo. 07.08.: Pigne de la Lé - Cab. du Mountet
Mein Traum wäre die Überschreitung des Grand Cornier. Aber mit diesem Neuschnee jetzt nicht möglich. Wir gehen über die Pigne de la Lé. Oben bleiben die Wolken hängen. Wir sind jetzt fast ne Stunde auf dem Gipfel und beobachten das Wetter. Ich überlege Alternativen, z.B. zurück zur Moiry und von hier einige Touren machen? Alfons entscheidet sich für's SO-Couloir und wir gehen zumindest mal zur Mountet. Dank 20-40cm Neuschnee können wir direkt absteigen. Blöderweise haben der Guide und ich die Gammaschen vergessen und auf dem ersten Gras schütte ich Bäche aus meinen Schuhen. Das kann ja heiter werden. Ich hoffe auf 2h Sonne vor der Hütte, was dann nicht eingetroffen ist. Trotzdem sind wir uns schnell einig fürs Programm des nächsten Tages. Di. 08.08.: Blanc de Moming über Arête du Blanc
Ab Vissoie taucht die Arrête zuweilen auf und verzaubert. Den Verhältnissen angemessen ersteigen wir die Rampe und erklimmen den Grat an geeigneter Stelle. Wir sind beeindruckt und das Wetter auch. Es ist schlicht königlich, hier zu spatzieren, und dann auch noch die ersten Spuren zu legen. In dieser Arena.
Mi. 09.08.: Trifthorn
Angenehmer Zugang zum Gletscher. Vor uns ne 8-er Seilschaft ItalienerInnen. Beim Eiswandli haben wir überholt und s'gibt tatsächlich etwas Arbeit. Oben auf dem Rippchen sehen wir dann, dass Vier umkehren. Wir sitzen ne Stunde auf dem Gipfel, als die Andern kommen. Ihr Guide, ein ältere Mann über 60, kennt mich von der Badile-Kante. Ich bin baff erstaunt, es hatte so viele Leute damals (2000). Wir steigen gemeinsam ab, die europäische Seilschaft. Die hohen Gipfel bleiben uns verschlossen, auch drei 2-er Seilschaften kehren unverrichteter Dinge vom Zinalrothorn N-Grat zurück.
Do. 10.08.: Col Durand - Mont Durand - Schönbiel - Zermatt
Wir verlassen den Kessel über den Col Durand nach Zermatt. Endlich wird mir die Arrête des Quatre Anes klar. Man folge der O-Kante der N-Wand. Lapidar. Oben solls dann noch hübsche Kletterei geben. Abschied von noch intakter Eiswelt. Wir nehmen den Mont Durand zum Znüni. Abstieg über Schönbiel nach Zermatt, oben gerissen, unten anstrengend.
Ich hätte nicht gedacht, dass diese HTW so schön wird. Wir kommen wieder. Danke Alfons für die wunderschöne Zusammenarbeit und Danke an die TeilnehmerInnen für eure tolle Mitarbeit.
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Teilnehmer: Alfons Kühne (Guide), Andrea Hecker, Christine Ingold, Harald Gampp, Jörg Kuhn, Rolf Glauser (TL)
Redaktion: Rolf Glauser ⇐
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