Unbekanntes Gelände macht mir Spass. Warum nicht mal ne "einfache HTW" machen mit einem zweiten Tou …weiterlesen
Unbekanntes Gelände macht mir Spass. Warum nicht mal ne "einfache HTW" machen mit einem zweiten Tourenleiter? Ich wähle Harald. Anfangs Mai machen wir das Programm. Ich bin am träumen. Ende Juli starten wir. Es war keine Anfänger-HTW. Ich bin überrascht von der Ausaperung. Das die Etappen lang werden würden, wussten wir. Aber wir gewahrten nicht die Anstrengung. Mit voller Alpinausrüstung. Fazit: das nächste mal wählen wir ein Gebiet, das uns mehr Varianten gewährt. Hier der Bericht:
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Sa. 29.7.: Cruina - Corno Griess
In Airolo das erwartete Südwetter. Der Busfahrer kommentiert charmant die Strecke. Kundig lässt er uns an der richtigen Kurve raus. Hinter der Hütte kocht eine Gruppe junger FranzösInnen. Sie sind mit Zelten unterwegs und wir spendieren ein Desert.
So. 30.7.: Blinnenhorn - Claudio e Bruno
Nach einem wunderschönen Übergang wird die Strecke lang und hart. Stundenlang auf dem aperen Griesgletscher. Nach dem Pass auf Wegspuren zum Gipfel. Neben Jungen und Mädchen in kurzen Hosen und Turnschuhen! Italienische Esskultur entschädigt in der Claudio e Bruno. Während des Abstiegs streiche ich das Ofenhorn, zu stark ausgeapert. Alternative: Hohsandbergpass mit gleichnamigem Horn.
Mo. 31.7.: Hohsandpass - Blatt - Albrunpass - Alpe Devero
Das Gletscherchen gibt Arbeit. Nicht genug, auf der andern Seite ist ein ca 15m hohes Band übelster Sorte ausgeapert. Abseilen. Rolf quert zu früh nach links und wir sind im falschden Tal. Ne Stunde verloren, schliesslich sind wir doch im Blatt. Barbara ist beim Abseilen ein Stein auf den Daumen gefallen. Sie muss abbrechen und ihr Mann begleitet sie nach Hause. Später auf der Binntalhütte wirft auch Heiner den Handschuh: Blasen an den Füssen! Nach Abwägen einiger sinniger und unsinniger Alternativen setzen Harald und ich die Tour fort nach Alpe Devero ins Ref. Castiglioni.
Di. 01.8.: Alpe Veglia - Versuch Chaltwasserpass - Alpe Veglia
Noch am Abend haben wir beschlossen, heute entweder den Scherbadung zu machen oder gleich in die Monte Leone Hütte zu gehen. Das Wetter spricht für die zweite Variante. Der erste Übergang war zunehmend nass und die Alpe Veglia ermuntert uns wieder mit Sonnenschein. Nur noch schlappe 3 Stündchen über den Chaltwasserpass. Der Weg ist ausgezeichnet markiert und wir steigen bis ca 17.30h zuversichtlich auf. Das Gelände wird zunehmend Scheisse und wir müssen tatsächlich Steigeisen, Gstältli und Seil montieren. Wo früher fast ein Wanderweg war. Gloisi steuert in Unkenntnis des Geländes den linken Schlupf an und zieht nach ner halben Stunde den Schwanz wieder ein. Statt Firneis halbes Wassereis und alle 5min pfeiffen ein paar Steinchen ums Hirn. Weitere Suche gleich weitere zerrinnende Stunden! Harald schlägt den gepflegten Rückzug vor, was ich sofort ausführe. Um 21.00h sitzen wir im Ref. Arona bei Pasta. Merci Harald.
Mi. 02.8.: Forca d'Aurona - Rothwald
Es ist immer noch kalt, als wir um ca. 07.00h starten. Wetter prächtig. Die Forca ist alpin und wolkenfrei. Monte Leone Ost-Kante! Immer vor der Nase. Lohnend! Nach langen Wander- und Irrungen vollenden wir die HTW in Rothwald.
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Teilnehmer: Barbara Oberlin, Hans-Ruedi Schaffner, Harald Gampp (2. TL), Heiner Wohlfart, Rolf Glauser (TL)
Text und Bild: Rolf Glauser ⇐
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