Einen Tag später als geplant und immer noch bei anhaltendem Regen, besteigen Esther, Matthias, Dän …weiterlesen
Einen Tag später als geplant und immer noch bei anhaltendem Regen, besteigen Esther, Matthias, Däni und Martin den Zug nach Chur. Via Samedan erreichen wir die Station Bernina Diavolezza, wo kurz darauf unser Bergführer Roman Caflisch eintrifft. Wohlgelaunt lädt er unser Gepäck in sein Auto und fährt uns nach Sfazù, wo wir einen kleinen Imbiss einnehmen. Da es noch immer regnet, beschliessen wir, mit dem Bus in die Saoseo-Hütte zu fahren. Der Bus fährt tatsächlich bis vor die Hütte und so schaffen wir den Hüttenweg ohne nass zu werden. Roman unterweist uns anschliessend in der Knotentechnik. Bald schon lockt uns die Sonne aus dem Haus und wir üben noch das Anseilen, sowie Seilaufnehmen etc. bis zum Nachtessen. Bei schönem Wetter steigen wir am Dienstag Morgen das Val da Camp hinauf. Nach dem Anseilen testet Roman unser Können in jedem Gelände: über Felsbrocken, ein steiles Firneisfeld und leichte Gratkletterei erreichen wir schliesslich den M. Paradisin, welcher mit seinen 3'302 m genau die Landesgrenze markiert. Der anschliessende Abstieg führt uns über den Passo da Val Viola zurück zur Saoseo-Hütte. Hier beschliesst Matthias, uns aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter zu begleiten. Nach einem erfrischenden Panaché, nun wieder mit voll beladenem Rucksack, lassen wir uns vom Bus zurück nach Sfazù kutschieren. Anschliessend fährt uns Roman zur Talstation der Diavolezzabahn, welche uns alsbald hinauf auf 2'973 m bringt. Schon wieder ein wenig anstrengender Hüttenweg! Die Aussicht von der Terrasse des Bergrestaurants ist berauschend. Wir verbringen im vollen Haus eine kurze Nacht. Der Abstieg im Morgengrauen über die Moräne auf den Gletscher lässt uns viele Höhenmeter „verlieren“, doch schon bald sind wir auf dem Fortezzagrat bei schönstem Wetter und queren zur Cabana Marco e Rosa (3'597 m). Vor der Hütte geniessen wir eine herrliche Minestrone. Wieder voll Tatendrang seilen sich Roman, Martin und Däni an und erreichen in ca. 2h den Gipfel der Bernina (4’020 m). Nach einem schnellen Abstieg bei verhältnismässig gutem Schnee, geniessen wir das Hüttenleben. Martin trifft noch einen früheren Bergführer und zusammen trinken wir einen (oder zwei?) sehr guten Italiener! Der Schnaps wird vom Hüttenwart spendiert. Der Donnerstag Morgen strahlt uns entgegen und wir ziehen früh los um den Piz Palü zu überschreiten. Viel Schnee, aber traumhafte Verhältnisse! Auf dem Mittelgipfel lassen wir uns die Aussicht von Roman erklären. Der Abstieg erfolgt nach dem Gletscher seitlich neben dem Piz Trovat und wir erreichen bald schon die Diavolezza. Wir diskutieren, was wir am Freitag noch unternehmen könnten. Nach einem erholenden Getränk leeren wir das kleine Material-Depot und schweben mit der Bahn zu Tale. Roman fährt uns wieder mit seinem Auto Richtung Albula Pass. Kurz darauf sind wir auf dem Weg in die Es-Cha-Hütte, wo wir schon mit einem feinen Znacht erwartet werden. Eine gemütliche Hütte, nicht allzu viele Gäste. Am Freitag Morgen erklimmen wir den Piz Kesch. Eine schöne, teilweise luftige, aber leichte Kletterei. Auch hier geniessen wir beim Mittagslunch die herrliche Umgebung. Da Gewitter gemeldet sind, machen wir uns schon bald auf den Abstieg. Diesmal über die Keschhütte, wo wir nochmals einkehren. Weiter unten im Tal, in Chants, holt uns Roman ab, welcher wieder via Es-Cha-Hütte abgestiegen war. Der Abschied beim Bier in Bergün fällt uns nicht leicht, doch das versprochene Gewitter macht uns Beine, um den rettenden Bahnhof noch einigermassen trocken zu erreichen. Schlussendlich hätten wir nicht so eilen müssen, denn ein entwurzelter Baum blockiert die Strecke ab Tiefencastel. Mit Bus via Filisur, dann wieder Bahn, erst die RhB, später SBB, erreichen wir etwas später doch noch Basel. Hier holt uns netterweise Nicole, die eine Tochter von Esther ab und bringt uns nachhause.
Test: Martin Durst ⇐
|