Sonntag 17. Juni 07
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Sonntag 17. Juni 07
Anreise wie geplant mit ÖV. Als grosse Überraschung beginnt die erste Etappe im ICE. Das Urnerland empfängt uns mit Föhn. Die Fahrt nach Bristen verläuft ohne Probleme. In Bristen sind bereits eingetroffen: Ernst, Hardy, Robi, Paul, und Eugen bereits mit uns im Postauto ab Amsteg. Freundlicher Empfang in Bristen durch Gusti Tresch , Gabi Tresch–Fedier und Sepp Lussmann. Bezug Zivilschutzanlage und Küche mit Aufenthaltraum. Lebensmittellieferung hat tipp - topp geklappt. Alles für das Frühstück und den Tagesproviant ist vorhanden. Gusti Tresch begrüsst im Namen des Gemeinderates alle Teilnehmer recht herzlich und gibt einige Informationen über die Gemeinde ab. Er schildert kurz den ersten Tagesablauf. Die anzupackenden Arbeiten haben wir bereits im Vorfeld besprochen. Kleine Änderungen sind aber immer möglich, wenn die Witterungsumstände es verlangen. Wir benutzen die Zeit bis zum Nachtessen für die Arbeits- Zuteilungen, die allgemeinen Informationen und Organisation der Woche. Die Hausregeln werden klar dargelegt. Die Örtlichkeiten erklärt, etc. Zum Nachtessen sind wir im Gasthof Alpenblick bei Vreni und Peter Frei.Ein reich-haltiges Nachtessen gibt uns guten Boden für eine hoffentlich erfolgreiche Woche. Nach Vorbereitungsarbeiten für den ersten Tag und noch dem einen oder anderen Schlummertrunk kehrt allmählich Ruhe ein und wir sinken ins Bett. Der Föhn ist immer noch nicht zusammengebrochen und lässt uns auf einen akzeptablen ersten Tag hoffen.
Montag, 18. Juni 07
Tagwache ist auf 6 Uhr angesetzt. Der Himmel ist verhangen und leichter Regen fällt. Die Küchenmannschaft ist bereits seit halb sechs Uhr im Einsatz und hat uns ein Frühstück zubereitet, wie es beinahe im Hotel Standard ist. Für die Mittagsverpflegung wird ein Lunch gefasst, der die Wünsche aller erfüllt. Pünktlich um 8 Uhr werden wir per Bus auf die Baustelle gefahren. Nach einem kurzen Halt an einem Aussichtspunkt, von wo aus der Arbeitsort eingesehen werden kann. Toni Zberg begrüsst uns als Gemeinderat. Er ist auch gleichzeitig Förster, und wird unser Chef auf der Baustelle sein. Er erklärt die Gegend, gibt die ersten genaueren Anweisungen und ergänzt die vorgenommenen Gruppeneinteilungen. Dann geht es weiter zur Alp Stössi. Von hier aus wird den ganzen Tag mit Geländefahrzeugen Baumaterial für den Weg transportiert. Zu Fuss erreichen wir die Baustelle von oben, wobei alle die ganzen Zerstörungen aus dem Jahre 2005 mit eigenen Augen sehen können. Dank Einsicht von Petrus wird es immer sonniger. Das scheint alle erst recht anzuspornen. Der grosse Teil der Mannschaft ist mit Wegbau beschäftigt. Ein Teil übernimmt den Einbau der Entwässerungsrinnen. Der Zaun wird vorbereitet, Material verteilt etc. Der andere Teil ist mit dem „stiebenden Steg“ beschäftigt. Die Stahlkonstruktion hing schon frei in der Luft. Die Balken, teilweise vorgeschnitten zwischen 2-3m lang und da auch noch feucht, sehr schwer. Die Arbeitaufteilung war schnell erstellt. Die Arbeiten erfolgten ohne Netz und doppelten Boden in luftiger Höhe. Die Gischt des reissenden Chärstelenbaches reichte zwischendurch bis zur arbeitenden Mannschaft herauf. Die Anlieferung war teilweise ein Hochseilakt mit viel Schweiss auf der Stirn. Abgestürzte Balken wurden mit Spaltenrettungstechnik aus dem Bach geborgen. Mit direktem Tiefblick in den Bach wurden die Balken eingeschoben, das Gestein an der Felswand abgeschlagen, mit der Kettensäge die Balken auf genaue Länge zugeschnitten und eingepasst. Dann wurden die Balken mit speziellen Beschlägen an den Stahlträgern fixiert. Fertig! Die Sonne brannte aufs Holz, an die Felswand und liess unseren Durst ins Unermessliche steigen. Der Verfasser dieser Zeilen träumte immer vom Weissbier! (Weizenbier) . Touristen, welche ins Tal wollten, mussten sich als Seiltänzer bewähren, ein nicht schwindelfreier Hund wurde über den Abgrund getragen. Um 16.20 des ersten Tages war der letzte Balken gelegt und wir waren auch erledigt. Der Geruch nach Holz, Sägespäne und Wassergischt besiegelten den schönen ersten Arbeitstag. Ein gelungener Apéro im heimeligen Legni bei Astrid liess uns die Strapazen des Tages bereits vergessen. Nach dem Marsch zurück ins Tal und einer erfrischenden Dusche erwartete uns wiederum ein herrliches Nachtessen, welches unter Mithilfe unserer Basiscrew zubereitet wurde. Gemütlich liessen wir den Abend in unserem Aufenthaltsraum ausklingen.
Dienstag, 19.Juni 07
Der Wecker holt mich aus dem erholsamen Schlaf. Auch diese Nacht ist wieder tüchtig Holz gesägt worden. Ein Blick nach draussen verspricht viel. Ein strahlender Tag erwartet uns. Heute kann es so richtig heiss werden. Erstaunlich ruhig ist es heute Morgen. Sind einige noch müde von gestern oder ist es bereits die Routine? Heute gilt es, die Arbeit von Gestern weiter zu führen. Nach dem Frühstück werden wir wieder von den Transportern abgeholt und an die verschiedenen Ausgangs-Punkte gebracht. Zu Teil muss noch Spezialwerkzeug organisiert werden, um die Arbeit effizient zu erledigen. Auch dies hat bestens geklappt. Mit dem gleichen Elan wie am Montag geht es an die Arbeit. Hand in Hand wird gearbeitet. Es braucht kaum mehr Anweisungen. Die Stimmung ist grossartig und fröhlich. Auch heute kommen wir zügig voran, sodass bereits am Mittag neue Arbeiten zugeteilt werden können. Der Heli bringt noch benötigtes Material für den Steg. Mit absoluter Präzision deponiert der Pilot die Ladung punktgenau. Die Temperatur steigt von Stunde zu Stunde. Speziell am „stiebenden Steg“ ist dies zu spüren, weil die Wärme von der Felswand noch reflektiert wird. Da ist eine Abkühlung im Bach willkommen. Auch der zusätzlich mitgenommene Tee findet guten Absatz. Manch einer füllt seine Flasche nach. Eine grössere Gruppe beginnt mit dem Abtrag des Asphaltbelages der zerstörten Alpstrasse. Mit dem Pickel wird der Belag in schweisstreibender Arbeit gelöst. Der Asphalt kann zum Teil als Auffüllmaterial vor dem Steg gebraucht werden. So muss nicht die ganze Menge entsorgt, d.h. abtransportiert werden. Leider fallen heute kurz nach Mittag gleichzeitig beide Transporter aus. Ein Plattfuss und ein Wellenschaden sind die Ursache. Aber auch diese Panne wird mit frei werdenden Geräten überbrückt. Der platte Reifen wird demontiert und sollte am Mittwoch wieder repariert zur Verfügung stehen. Auch heute stossen wieder 3 neue Mitglieder zur Truppe, unter ihnen auch unser Präsident Christian Aeschlimann. Er wird gleich in die Gruppe Stegbau integriert. Auch heute gibt es nach Feierabend wieder einen wohlverdienten Trank bei Astrid. Für Morgen steht ein freier Nachmittag mit einem Ausflug nach Golzern auf dem Programm. Details werden noch geklärt, damit auch der von Jürg Hammer gespendete Weisswein seine Abnehmer findet und die ganze Küchenmannschaft ebenfalls in den Genuss des Ausfluges kommt. Heute Abend geniessen wir eine Innerschweizer Spezialität: Aelplermagronen.
Mittwoch, 20. Juni 07
Wir arbeiten zu schnell!! Das ursprünglich geplante Wochenprogramm ist bei Halbzeit fast erledigt, Dank dem schon fast unheimlichen Angensteinertempo!! Die Qualität der Arbeit wurde sehr gelobt. Der defekte Pneu ist auch bereits repariert und das Fahrzeug kann wieder in den Einsatz. Der Weg vor den Brücken wurde verbreitert, das heisst, die Büsche zurück geschnitten und Bäumchen entfernt. Für weitere Geländer am oberen Aussichtspunkt wurde Vorbereitungen getroffen. Um 11.45 Uhr wird zum Abmarsch geblasen. Es geht mit der Seilbahn hinauf nach Golzern. Die Gemeinde offeriert uns diese Fahrten zum Nulltarif. Heute geniessen wir einen freien Nachmittag mit einem gemütlichen Spaziergang an den Golzernsee. Dort gibt’s für Einige das Picknick, Andere ziehen einen Imbiss in der lokalen Wirtschaft vor. Kleine Gruppen nehmen den Abstieg unter die Füsse, die Bequemeren treten den Heimweg wieder mit der Seilbahn an. Es war ein wunderschöner Tag mitten in einem herrlichen Blumenparadies. Nach dem Nachtessen verdunkelt sich der Himmel und ein ausgiebiger Regen prasselt über die Gegend.
Donnerstag, 21. Juni 07
Heute ist bereits der längste Tag in diesem Jahr. Wir erfahren von den starken Unwettern in Einsiedeln und Burgdorf. Zum Glück blieb diesmal das Maderanertal davon verschont. Der Himmel ist zwar bewölkt aber es ist noch trocken. Erst am späten Vormittag öffnen sich die Himmelsschleusen und auch wir werden nass. Das kann unsere Arbeitsmoral nicht erschüttern. Wir suchen zwar zwischendurch ein schützendes Dach über dem Kopf, die Arbeit leidet aber nicht. Auch heute wird am Steg weitergearbeitet. Eine grössere Gruppe rodet die Büsche und Stauden entlang des Weges und mäht das hohe Gras. Die Entwässerungsrinnen werden vom Schwemmkies befreit und ihrer Funktion zurückgegeben. Eine Equipe verteilt neuen Humus um ein vom Unwetter betroffenes Wohnhaus. Aus Dankbarkeit für die Hilfe spendet ihnen die Besitzerin des Hauses Kaffee, Gipfel und Weggli. Vielen Dank! Auch der Chef der Korporation Uri besucht uns und rühmt die geleistete Arbeit zu Gunsten der Gegend. Als Dank und Anerkennung offeriert die Korporation Uri für das Abendessen von Freitag einen Dessert und Kaffee. Heute Abend verlassen uns Andrea, Viktor und Hans und kommen dadurch nicht in den Genuss dieser Belohnung. Im Laufe des Nachmittags bessert sich das Wetter und wir sitzen auch bald schon wieder bei Sonnenschein im Legni zum Feierabendbecher. Der grosse Teil begibt sich zu Fuss auf den Heimweg, sodass nur noch ein Transport notwendig wird. Dabei sehen wir, dass an den Steilhängen mit der Sense fleissig Gras gemäht wird. Allem Anschein nach kann die Wetterprognose für Freitag nicht schlecht sein. Den Abend beginnen wir mit einem Umtrunk, welcher von Jürg Hammer gespendet wurde und essen dazu Läckerli und Schoggiwaffeln vom Läckerlihuus. Heute klingt der Abend bei gemütlichem Zusammensein im Aufenthaltsraum des Schulhauses aus. Wir haben noch einige Vorräte, welche aufgebraucht werden sollten.
Freitag, 22. Juni 07
Wie doch die Zeit vergeht! Heute leisten wir bereits den letzten Arbeitstag in Bristen. Er kündigt sich am frühen Morgen bereits nass an. Bereits während der Bergfahrt beginnt es wieder zu regnen und der Nebel wird immer dichter. Eine Equipe erstellt heute den Zaun am Aussichtspunkt oberhalb der Alp Stössi. Die Stegbauer sind damit beschäftigt, die Abschrankungen an den beiden Enden des Steges zu erstellen. Die dazu benötigten Beschläge sind eingetroffen und können montiert oder einbetoniert werden. Der Rest der Mannschaft steht den beiden Forstarbeitern wieder für die Wegsäuberung vom Legni an abwärts zur Verfügung. Heute hat Petrus kein Erbarmen mit uns. Total durchnässt treffen wir uns zur Mittagspause im Legni. Da wir ja nur noch den letzten Nachmittag vor uns haben, lässt auch dies uns nicht von der Rolle bringen. Die letzten Stunden können wir dann auch noch ohne Regen arbeiten. Trotzdem werden wir von Innen nass, oder beim Zurückschneiden des Jungholzes aus noch von Aussen, da das Blattwerk noch triefend nass ist. Heute wird von oberster Stelle (Förster) der Feierabend auf halb vier Uhr angesetzt. Im Legni sind wir dann alle versammelt, werden zum Feierabendtrunk eingeladen und erhalten von der Gemeinde den besten Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen. Toni Zberg zeigt sich sehr befriedigt von der geleisteten Arbeit. Auch der Chef der Korporation Uri hat sich bei ihm entsprechend geäussert. Als Dank für die gemütlichen Stunden im Legni offeriert auch Astrid noch einen kalorienreichen Kaffee. Das Abendessen ist von der Gemeinde Silenen-Bristen-Amsteg gestiftet. Gusti Tresch ist auch mit dabei. Als Dessert wird die einheimische Spezialität Bristener Schnitz mit Nidle aufgefahren, Mhm! Ein grosser Dank geht auch an unser Wirtepaar Vreni und Peter Frei. Sie haben uns während der ganzen Woche ausgezeichnet gekocht und verwöhnt. Unsere Küchenmannschaft hat ihnen dabei kräftig geholfen. Es war eine echte Teamleistung. Bekanntlich hängt bei solchen Projekten sehr viel von der Verpflegung ab. Die Stimmung war auch dementsprechend gut. Eine Tatsache, welche uns ganz besonders stolz macht und nicht selbstverständlich ist, wir haben glücklicherweise die Woche ohne Unfall abschliessen können. Dies bei 115 geleisteten Mann-Tagen auf den Baustellen. Der Tag klingt wieder in unserem Aufenthaltraum aus.
Gemeindearbeiter welche uns die ganze Woche betreuten:
Paul Loretz, Martin Loretz(Vater & Sohn), Pirmin Tresch, Xaver Epp
Samstag, 23. Juni 07
Der letzte Tag in Bristen ist mit Reinigungsarbeiten der Küche, Aufenthaltsraum und der Unterkunft eingeplant. Da wir uns nicht auf den Füssen stehen wollten, wird die Arbeit von einer kleinen Gruppe erledigt. Wer noch Lust hatte, konnte die ganze Strecke noch einmal vom Hotel SAC Maderanertal, Alp Stössi, Legni bis hinunter nach Bristen wandern, um sich ein Bild der Arbeiten zu machen. Am Nachmittag trifft der Bus der Firma Hardegger Birsfelden ein, mit welchem uns Peter Hardegger gratis nach Basel fährt. Ganz herzlichen Dank für diese tolle Unterstützung. ⇐
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